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Bad Bellingen Grünes Licht für Bauantrag

Zoë Schäuble

Rat: Bauantrag zum Bau des Bad Bellinger Gesundheitszentrums (GHZ) eingereicht

Dem Bau des Gesundheitszentrums (GHZ) an der Badstraße in Bad Bellingen hat der Gemeinderat grünes Licht erteilt. Mit 13 Stimmen befürworten die Räte die Einreichung des Bauantrags. Im Spätsommer soll mit den Arbeiten begonnen werden.

Von Zoë Schäuble

Bad Bellingen. Zwischen 16 und 18 Monaten wird die Bauphase des GHZ wohl dauern, schätzte der für den Bau verantwortliche Bauunternehmer Thomas Kammerer aus Efringen-Kirchen auf die Frage von Rat André Kammüller (FW). Gemeinsam mit dem Lörracher Architekten Andreas Steinröder hatte Kammerer bereits vor einigen Jahren das medizinische Versorgungszentrum in Efringen-Kirchen realisiert.

Eine Chance für Landärzte

Das GHZ an der Badstraße soll lokale Gesundheitsdienstleistungen und medizinische Angebote im Kurgebiet bündeln und so den Gesundheitsstandort langfristig sichern, wie Kammerer in der Sitzung betonte. Es gebe „tolle Landärzte“ im Gebiet, allerdings seien diese mehrheitlich zu Einzelkämpfern geworden und die Anzahl potenzieller Nachfolger schrumpfe stetig. Das geplante GHZ sichere nicht nur die lokale Gesundheitsversorgung, sondern sei zudem ein ideales Arbeitsumfeld für Gemeinschftspraxen, die den einzelnen Ärzten den Arbeitsalltag erleichtern können, so der Bauunternehmer.

Flexible Nutzung möglich

Mithilfe einer dreidimesionalen Simulation des Gebäudes bot der Architekt den Räten Einblick ins Innere des GHZ und erläuterte die verschiedenen Nutztungsmöglichkeiten. Das Zentrum, bestehend aus drei Vollgeschossen, die jeweils eine Nutzfläche von 600 Quadratmetern aufweisen, und einem zurückgestellten Attikageschoss, soll neben dem Polizeiposten im Untergeschoss eine Apotheke sowie ein großzügiges Foyer mit den Zugängen zu den diversen Arztpraxen in den darüberliegenden Geschossen beherbergen. Im ersten Obergeschoss sollen Allgemeinmediziner und Kinderärzte, im zweiten Obergeschoss Zahnärzte und im dritten Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten angesiedelt werden.

Ein Großteil der Ärzte entstamme dem direkten lokalen Umfeld, antwortete Kammerer auf die Frage bezüglich der Belegung des Zentrums von Rat Niclas Heitz (CDU).

Architekt Steinröder verwies auf die anspruchsvolle Technik des Gebäudes – dieses verfüge über ein aufwändiges Kühl- sowie Belüftungssystem.

Diskussionen im Vorfeld

Dem Beschluss, der mit zwei Gegenstimmen gefasst wurde, ging eine lange Diskussion voraus. Unter anderem hatten die Räte im September der für den Bau nötigen Änderung des Bebauungsplans „Mittelgrund II“ zugestimmt. Ein Antrag von Rat Wolfgang Müller (FW) lehnte der Gemeinderat ab. Seine Sorge um eine Zweckentfremdung des Gebäudes sei unbegründet (siehe nebenstehender Artikel).

Bad Bellingen (zs). Für Diskussionen sorgte ein Antrag von Gemeinderat Wolfgang Müller (FW), der sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung gegen die Einreichung des Bauantrags zum Bau des Gesundheitszentrums (GHZ) an der Badstraße aussprach.

Müller stellte klar, dass er den Bau eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), wie das Projekt ursprünglich geheißen hatte, zwar befürworte. Allerdings stehe im Bauantrag nichts über die zukünftige Nutzung des Gebäudes, das inzwischen auch in Gesundheitszentrum umbenannt worden sei. Alleine die begriffliche Änderung von MVZ zu GHZ lasse ihn aufhorchen und schüre seine Sorge, dass das Gebäude je nach Wirtschaftslage auch anders genutzt werden könnte. So könnten sich, so Müller, auch Geschäfts-, Büro- und Einzelhandelsnutzungen oder sonstige Gewerbebetriebe ansiedeln. Angesichts dieser für ihn unklaren Sachlage würden sich drei Fragen stellen. Müller ist unklar, warum der Bau, für dessen Realisierung öffentliche Mittel verwendet werden, nicht öffentlich ausgeschrieben wurde. Zudem monierte er das Fehlen eines für die Räte einsehbaren Gesamtfinanzplans der Baumaßnahme. Auch ungeklärt sei die Frage nach dem Eigentümer des Gebäudes sowie des Grundstücks des GHZ.

Sein Antrag, die Beratung und die Beschlussfassung zum Bau des GHZ aufgrund eines Formfehlers und wegen der fehlenden Beratungsmöglichkeit der Räte über ein nachhaltiges medizinisches Versorgungskonzept in Bad Bellingen zu vertragen, wurde mit elf Stimmen abgelehnt. Bürgermeister Carsten Vogelpohl verwies auf das große Interesse der Gemeinde an einer guten medizinischen Versorgung. Die Gemeinde werde zwar das entsprechende Grundstück veräußern, allerdings die Flächen an- und weiter vermieten.

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