Bad Bellingen Kugel macht neugierig und inspiriert

Claudia Bötsch
Die Spiegelkugel wirbt nun vor der Bad Bellinger Therme für die IBA Basel 2020. Die offizielle Vorstellung fand am Donnerstagnachmittag statt (v.l.) Dennis Schneider, Geschäftsführer der Kurverwaltung, Gemeinderat Thomas Gerspacher, Landrätin Marion Dam­mann, Urs Casagrande, Gemeindepräsident von Reigoldswil/Schweiz, Bürgermeister Carsten Vogelpohl, Hauptamtsleiter Hubert Maier, IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia, Rechnungsamtsleiter Frank Spiegelhalter und Gemeinderätin Monika Morath. Foto: Claudia Bötsch

Projekt: Vorbote der Internationalen Bauausstellung Basel 2020. Kunstinstallation in Bad Bellingen.

Bad Bellingen - Vorbote der IBA: Die Spiegelkugel „rollt“ seit 2016 durch die Region, um für die Internationale Bauausstellung Basel 2020 zu werben. Seit kurzem steht sie vor dem Kurhaus in Bad Bellingen (wir berichteten). „Das ist eine große Ehre für uns – als kleinste und nördlichste der beteiligten Projektgemeinden“, freute sich Bürgermeister Carsten Vogelpohl bei der offiziellen Vorstellung der Installation, die die Neugierde der Bürger wecken soll.

„Diese Kugel inspiriert in vielerlei Hinsicht“ und lade dazu ein, Perspektivwechsel vorzunehmen, meinte Landrätin Marion Dammann. Das Leben im Dreiländereck bringe viele Vorzüge mit sich, Basis für all dies seien ein friedliches Zusammenleben und eine gute Zusammenarbeit. Die IBA, bei der es nun in Richtung Schlusspräsentation laufe, trage hierzu bei.

Tausende Besucher passieren Kunstinstallation

Die Kunstinstallation sei ein echter Hingucker, so der Bad Bellinger Rathauschef. Und ein beliebtes Selfie-Motiv bei den Thermenbesuchern, wie er bereits habe beobachten können. Die Thermengäste verteilten sich übrigens ziemlich genau zu jeweils einem Drittel auf die drei Nationen Deutschland, Schweiz und Frankreich. Der Standort sei somit geradezu prädestiniert für ein solch grenzüberschreitendes Projekt wie die IBA. Vogelpohl wies auch auf die große Besucherfrequenz hin: Jetzt im Winter kommen zwischen 1000 und 1500 Menschen pro Tag. Insgesamt zählt die Therme rund 350 000 Besucher im Jahr.

Die Spiegelkugel, die über einen Durchmesser von drei Metern verfügt, ist eine Leihgabe und soll rund ein Jahr in Bad Bellingen installiert bleiben. „Sie kann auch gerne für immer da bleiben“, meinte Vogelpohl mit einem Schmunzeln.

Bad Bellingen beteiligt sich an dem IBA-Projekt „Rheinliebe“, im Zuge dessen die Rheinufer von Stein / Bad Säckingen bis Bad Bellingen / Kembs zugänglicher und durchgängiger sowie die Uferlandschaft aufgewertet werden sollen. Das Rheinufer soll nach einheitlichen Empfehlungen gestaltet werden, die die beteiligten Gemeinden gemeinsam mit den IBA-Planern entwickeln.

„Bad Bellingen rückt an den Rhein“

Für den Kurort lautet das Motto „Bad Bellingen rückt an den Rhein“. Ziel ist, das Rheinufer besser an den Kurort anzubinden und den Naturraum Rheinufer erlebbarer zu machen. Der Gemeinderat hat im Dezember grünes Licht für die Entwurfsplanung gegeben, erinnerte der Bürgermeister. Herzstück der geplanten Ufergestaltung auf Bad Bellinger Gemarkung sind ein Aussichtssteg an der Thermenunterführung und eine Aussichtsplattform am Sportplatz. Vorgesehen sind außerdem neue Sitzgelegenheiten, zusätzlich sollen Fitnessgeräte aufgestellt werden.

Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 800 000 Euro, die Hälfte wird über Landes-Fördermittel finanziert.

Projektgruppe „Aktive Bahnhöfe“

Darüber hinaus ist Bad Bellingen auch Teil der Projektgruppe „Aktive Bahnhöfe“, in die insgesamt 18 Bahnhöfe der trinationalen Region Basel involviert sind. Hier sollen Bahnhofsbereiche wie etwa in Rheinweiler wieder belebt werden. Einheitliches Informationsmaterial soll der Orientierung dienen.

„Bad Bellingen liegt zwar am Rand der Agglomeration Basel, ist aber ein ganz wichtiger Bestandteil. Es gehört zu unserer gemeinsamen Identität“, unterstrich IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia.

Grenzüberschreitende Projekte sollen Region aufwerten

Mit der IBA Basel soll die Region mit grenzüberschreitenden Projekten aufgewertet werden. Die durch die Spiegelkugel entstehenden neuen Perspektiven seien zugleich ein Sinnbild für die Arbeit der IBA Basel, die mit ihren Projekten einen grenzüberschreitenden Nutzen für die Region entwickle und zu einer nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität sowie der touristischen und wirtschaftlichen Attraktivität beitrage.

Zur Geschichte des Kunstwerks

Bevor die Spiegelkugel nach Bad Bellingen kam, war sie in Saint-Louis installiert – von dort hatte die Firma Würzburger das Kunstwerk nach Bad Bellingen geholt und im Rondell am Kurhaus aufgestellt. Auch beim Lörracher Bahnhof war die Kugel bereits stationiert.

Im Jahr 2013 hat der Kanton Basel-Stadt im Rahmen der Erarbeitung des Entwicklungskonzepts für den Badischen Bahnhof gemeinsam mit der IBA Basel 2020 die Kunstinstallation „...istwasistwasist...“ von Claudio Moser lanciert, die eine Neuinszenierung des „Alltagsraums“ schaffen sollte. Dafür wurden 159 Verkehrsspiegel aus den drei Ländern Deutschland, Frankreich und der Schweiz vom Badischen Bahnhof entlang der Rosentalstraße montiert. Anschließend fertigte der Künstler aus den einzelnen mit Flurnamen der Region gravierten Spiegeln eine Kugel, die seit 2016 durch die Region „rollt“ und temporär an IBA-Projektorten installiert wird.

„Als verbindendes Element der Projektgruppe IBA Aktive Bahnhöfe markiert die Spiegelkugel temporär wichtige Mobilitätsdrehscheiben in der trinationalen Agglomeration und kommt an ausgewählten IBA-Aktiven-Bahnhöfen zum Halt“, heißt es von Seiten der IBA.

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