Bad Bellingen Nachmittagsbetreuung gewünscht

Weiler Zeitung
Das Spielmobil des SAK Lörrach war erstmals bei der Ferienbetreuung von Grundschülern im Einsatz. Ob es mit den Fachleuten des SAK eine konstante nachmittägliche Grundschulbetreuung geben kann, wird die Gemeinde nun ausloten. Foto: Schütz Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Sozialer Arbeitskreis Lörrach stellt Ergebnisse einer Umfrage vor

Bad Bellingen (jut). Der Bedarf einer Ferienbetreuung der Grundschüler nicht nur in den Sommerferien ist vorhanden. Dies ergab eine Umfrage bei den Eltern durch den Sozialen Arbeitskreis Lörrach (SAK). Der SAK hatte in den Sommerferien ein zweiwöchiges betreutes Ferienprogramm in Rheinweiler angeboten, das sehr gut angenommen wurde.

Die Erkenntnisse zur Ferienbetreuung und zur Bedarfsumfrage einer künftigen Nachmittagsbetreuung an der Grundschule durch das SAK wurden von Maraike Koch vom SAK dem Gemeinderat vorgestellt. „Der Standort in Rheinweiler für das ganztägige qualifizierte Ferienbetreuungsangebot war sehr gut, es gab viele positive Rückmeldungen“, freute sich Koch. In der ersten Woche beteiligten sich 14 Mädchen und 13 Jungen, in der zweiten Woche zwölf Jungen und 15 Mädchen.

Zusätzlich interessieren sich viele Eltern über eine ganztägige Ferienbetreuung hinaus für eine konstante nachmittägliche Betreuung der Grundschüler durch das SAK. Denn der Eintritt von Kindern in die Grundschule stellt insbesondere Eltern, die beide berufstätig sind und keine Verwandten vor Ort haben, vor große Probleme.

Bürgermeister Carsten Vogelpohl hatte bereits im Frühjahr bei der Vorstellung des SAK-Sommerferienangebots angemerkt, dass aus seiner Sicht eine langfristige qualifizierte Nachmittagsbetreuung in der Grundschule ein Muss sei. Diese Einschätzung teilt Koch nach der Auswertung von 191 Fragebögen (von gesamt 300), die von Eltern mit Kindern im Grundschulalter an das SAK zurückgingen. 60 Prozent der Eltern zeigten großes Interesse an einer qualifizierten Betreuung während des Schuljahrs und in den Ferien. Darunter finden sich viele Doppelverdiener und Alleinerziehende.

„Weniger Interesse hatten Eltern, die beruflich flexibel sind oder in Teilzeit arbeiten.“ Ähnliches zeige sich bei Familien, in denen die Großeltern nachmittags einspringen können oder ein Elternteil nachmittags zu Hause ist, fasste Koch zusammen.

Zwei Drittel der Eltern, deren Kinder in Bad Bellingen zur Schule gehen, haben keine nachmittägliche oder eine Ferien-Betreuungsoption. Die Hauptnachfrage nach einer Nachmittagsbetreuung von Montag- bis Freitagnachmittag besteht bei 41 Prozent der Eltern für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren. Immer noch 17 Prozent der Eltern wünschen sich auch für ältere Kinder zwischen elf und 14 Jahren eine Nachmittagsbetreuung.

Eltern sind bereit, mehr zu bezahlen

Auch die Zuzahlbereitschaft für ein qualifiziertes Angebot ist vorhanden. 100 Euro pro Monat wären die meisten Eltern bereit, dazuzuzahlen, 15 Prozent würden bis zu 200 Euro investieren. Für Alleinerziehende soll es eine sozialverträgliche Lösung geben. Der Hauptwunsch der Eltern geht in Richtung eines Bildungsangebots. So könnten die Schüler etwa durch qualifiziertes Personal eine Fremdsprache erlernen, oder bei den Hausaufgaben betreut werden.

Will die Gemeinde über das SAK eine ständige Nachmittagsbetreuung anbieten, dann müssten 30 bis 40 Prozent der nötigen Finanzierungsmittel über die Eltern zusammen kommen.

Sechs bis sieben Monate brauche das SAK um die Fachkräfte zu rekrutieren, ergänzte Jürgen Rausch als dessen Geschäftsführer. „Bis Januar oder Februar 2020 brauchen wir eine verbindliche Zusage, um in Sachen Planung und der Suche nach verlässlichem, geschulten Personal tätig werden zu können“, sagte er. „Wegen der Räumlichkeiten werden wir Schulleiter Grether einbinden“, bemerkte Vogelpohl.

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