Nach wie vor gibt es einen Mangel an Pflegeplätzen im Landkreis und damit auch einen Mangel an Wohn- und Pflegemöglichkeiten, so Heichel. Gerade Zuzügler holten vermehrt ihre Eltern nach, wenn diese Pflege benötigten. „Die Nachfrage nach Plätzen ist groß“, stellte er fest. Platz für eine Pflegeeinrichtung böte in Bad Bellingen die leerstehende und seit geraumer Zeit insolvente Klinik Sankt Marien. Aber: Die Gebäudeeinteilung passt nicht, die Brandschutzvorschriften sind verschärft und das Gebäude ist ein Energiefresser, denn das bisherige Klinikgebäude stammt, wie beim Pressegespräch anwesende Gemeinderäte mitteilten, „aus den späten sechziger oder frühen siebziger Jahren“. „Man weiß mittlerweile, dass es keinen Sinn macht, Gebäude aus dieser Zeit energietechnisch zu sanieren, weil es viel zu viel kostet, deshalb machen nur ein Abriss und ein Neubau Sinn“, erklärte Bürgermeister Christoph Hoffmann.
Der Insolvenzverwalter bemüht sich derzeit darum, mit Investoren ins Gespräch zu kommen, die möglicherweise eine neue Pflegeinrichtung auf dem Gelände bauen könnten, die allen modernen Vorgaben der Landespflegeverordnung entspricht. Hoffmann würde eine Einrichtung begrüßen, in der altersgerechtes Wohnen beziehungsweise betreutes Wohnen und eine Pflegeinrichtung im klassischen Sinn untergebracht werden kann, denn eine solche Pflegekombination gibt es noch nicht im Kurort.
