Bad Bellingen Nur ein beleuchteter Baum ist den Bürgern zuwenig

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Die Krippe gegenüber des Rathauses wird beleuchtet. Foto: Jutta Schütz

Weihnachtsbeleuchtung: Diskussion im Bad Bellinger Gemeinderat / Abmachung im Bürgermeistersprengel

Bad Bellingen (jut). Energiesparen ja, aber muss es in Sachen Weihnachtsbeleuchtung auf die Spitze getrieben werden? Das fragen sich offenbar nicht wenige Bürger. Zur Sprache brachte das Thema im Gemeinderat Wolfgang Schwab (CDU). Er habe auf die Ankündigung der Gemeinde im Amtsblatt, dass es im Rahmen der Energiesparverordnung des Bundes und der Absprache der Bürgermeister im Landkreis, in jedem Ortsteil nur ein beleuchtetes „Highlight“ geben wird, mindestens 50 Anrufe mit Beschwerden erhalten.

In den Ortsteilen soll je ein Weihnachtsbaum oder ein Brunnen festlich beleuchtet werden, im Kernort werden die Krippe vor dem Rathaus und der Weihnachtsbaum beleuchtet sein. Von der Gemeinde aus wurde gebeten, Beleuchtungen der Dekoration nicht ans Stromnetz anzuschließen.

Dass die Weihnachtsbeleuchtung so spärlich ausfällt, kritisieren auch Bürger, die sich jedes Jahr in kleinen Initiativen und Gruppen bemühen, Festtagsstimmung in die Gemeinde zu bringen und die mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsschmuck, als die Vorgabe zur Beschränkung bei der Beleuchtung bekannt wurde, schon begonnen hatten. Nach zwei Jahren Tristesse durch die Corona-Beschränkungen, die immer noch mit abgesagten oder verkleinerten Weihnachtsmärkten ihre Auswirkung zeigen und nun einem dritten Krisenjahr, in dem der Krieg in der Ukraine Inflation und Energiekrise ausgelöst hat, wünschen sich viele Menschen wenigstens vor Weihnachten ein bisschen Zuversicht und festliche Stimmung.

Einige Bürger in Bamlach, Rheinweiler und Hertingen finden es auch nicht fair, dass in ihrem Ort nur ein Weihnachtsbaum oder ein Brunnen beleuchtet wird, im Kernort aber ein Weihnachtsbaum plus die Krippe.

Bürgermeister Carsten Vogelpohl bemerkte auf Schwabs Weitergabe der Beschwerden, dass man von der Verwaltungsseite angehalten sei, sich an die Absprache zu halten.

Im Rat folgte eine Diskussion. Schwab stellte fest, dass eine reduzierte Beleuchtung angesichts der Energiekrise für viele Einwohner in Ordnung sei, eine Advents- und Weihnachtszeit ohne Beleuchtung aber finde keine oder wenig Akzeptanz. Aus dem Gemeinderat kamen auch Bemerkungen, dass es eine verkleinerte Beleuchtung in Sachen Energiesparen „auch nicht rausreißt“, da gebe es größere Stromverbraucher. „Ich gebe gern 100 Euro zu den Kosten der Beleuchtung dazu“, versprach Wolfgang Müller (FW), wofür Schwab sich bedankte. Da man die Abmachung der Bürgermeister und damit die Absprachen der Verwaltungen nicht unterlaufen will, überlegte Schwab, dass man die Weihnachtsbeleuchtung vielleicht über Privathaushalte organisieren könnte. „Man könnte so die Dekoration etwa zu Zeiten des Berufs- und Schulstarts morgens von 6 bis 7.30 Uhr anschalten und dann noch einmal vom Einbruch der Dunkelheit an von 16.30 Uhr bis 20.30 Uhr, schlug er an die Zuhörer in der Bamlacher Halle und generell an die Bürger gerichtet vor.

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