Bad Bellingen Regenwasserkanal wird saniert

Jutta Schütz
Bei einer Kamerabefahrung der Kanalisation kann man feststellen, wo Kalk die Leitungen zusetzt oder Wurzeln in die Rohre eingedrungen sind. Foto: Jutta Schütz

Gemeinderat: Auftrag für rund 190 000 Euro vergeben / Für weitere Maßnahmen fehlt das Geld

Die Gemeinde Bad Bellingen hat für die kommenden Jahre einen Schwerpunkt bei den Investitionsvorhaben auf die Sanierung des teils sehr alten Kanalnetzes gelegt.

Von Jutta Schütz

Bad Bellingen. Im Ortsteil Bamlach weist der Regenwasserkanal auf einer Länge von 126 Metern Schäden auf. Nun hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, einen ersten Abschnitt des Kanals mit Schächten auf einer Länge von rund 40 Meter zwischen den Haltungen BA81 R und BA80 R zu erneuern.

Die Firma Dreher und Dreher aus Wittlingen wird den Auftrag zu ihrem Angebotspreis von 190 000 Euro ausführen. Im Haushalt sind für Arbeiten am Kanalnetz 220 000 Euro eingestellt. Die Arbeiten müssen in offener Bauweise erfolgen und sollen zusammen mit den Tiefbauarbeiten im Rahmen von „Gas und Glas“ , sprich dem Verlegen von Glasfaserleitungen ausgeführt werden, um Kosten zu sparen. Zudem würde dann nur einmal eine Baustelle für die Arbeiten eingerichtet. Damit gebe es weniger Einschränkungen für die Anwohner, hieß es im Rat.

Einige Gemeinderäte hätten gerne gesehen, dass noch weitere schadhafte Kanalteile auf einer größeren Länge der Strecke erneuert werden. Dafür aber reicht das im Haushalt eingestellte Geld derzeit nicht. Man müsse abwarten, wie sich die finanzielle Lage im Jahr 2023 entwickelt, konstatierte Rechnungsamtsleiter Frank Spiegelhalter. Bauamtsleiter Marc Braun erwähnte, dass in Bad Bellingen häufig Kanäle gespült werden und dass „wir rausklopfen“, wenn der Durchfluss behindert sei. Das Leitungsnetz sei vielfach über 60 Jahre alt, das mache sich bemerkbar, stellte er fest.

Kamerabefahrungen im Bamlacher Leitungsnetz haben 2016 und 2022 im Rahmen der Eigenkontrollverordnung stattgefunden. Dabei wurden Schäden bekannt. Das Ingenieurbüro betaplan, Grenzach-Wyhlen wertet derzeit die Aufnahmen aus. Anhand der Schäden werden Klassifizierungen vorgenommen, die bis Ende März 2023 der Verwaltung vorliegen sollen.

Mit dem Schadensbericht wird die Bedarfsplanung als Grundlage für eine Ausführungsplanung erstellt. Es gibt vier Schadensklassen. Null ist die Schadensklasse, die sofort einen Handlungsbedarf erfordert. Bei Zustandsklasse vier ist kein Handeln erforderlich.

Zu den Schäden, die im genannten Regenwasserkanal entdeckt wurden, gehören „Längsrisse im Kanal, Muffenversätze bei Anschlussstücken, Kalkablagerungen, nicht fachgerecht hergestellte Hausanschlüsse, defekte Schächte und eine zu geringe Überdeckung des Kanals“, wie Braun aufzählte. Einige eindrückliche Fotos aus dem Kanalinneren wurden den Gemeinderäten zur Verfügung gestellt.

Einen sogenannten „Schlauchliner“, den man teils in Kanäle einbringt, um schadhafte Stellen auszubessern, könne man in die besagte Leitung nicht einbauen, was daran liege, dass die Kalkablagerungen zuerst entfernt werden müssten und weil diverse Hausanschlüsse nicht fachgerecht hergestellt wurden, merkte der Bauamtsleiter an.

Das Angebot der Firma sei geprüft worden und angemessen, erwähnte er weiter.

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