„Getestet wird jeder der ausgewählten Parkplätze zweimal“, erklärt Hübschen das Vorgehen. Das zweite Testverfahren gelte als Gegenkontrolle, „denn beispielsweise die Sauberkeit der Toiletten stellt oftmals eine Momentaufnahme dar.“ Besonders der Zustand der Toiletten sei es, der bei den Checks häufig negativ auffalle, berichten die beiden aus Erfahrung. „Oft fehlen das Toilettenpapier oder die Seife, und natürlich ist der Geruch hin und wieder auch abschreckend“, weiß Hübschen.
Um aber genau auf diese Mängel aufmerksam zu machen, sei die Clubinitiative so wichtig. „Eigentlich ist es vorgesehen, dass ein Fahrer nach rund zwei Stunden Fahrt eine Pause von ungefähr 20 Minuten einlegt“, sagt Hübschen mit Blick auf die Verkehrssicherheit. Selbstverständlich raste man aber nur gerne an Parkplätzen, die nicht verschmutzt, stinkend und unsicher sind.
Die Daten, die im Rahmen der Kontrollen erhoben werden, die der zweitgrößte Autoclub Deutschlands jährlich durchführt, haben also durchaus einen nachhaltigen Effekt: „Mit den Erhebungen können wir an die Politik herantreten und auf eventuelle Missstände aufmerksam machen.“
500 Parkplätze prüfen
Hübschen und Schempf arbeiten meistens als Team, unterstützt werden sie von rund 800 Ehrenamtlichen, die bundesweit die Kontrollen durchführen. „Im Schnitt dauert eine Erhebung rund 30 Minuten“, erklärt Hübschen.
Während der Erhebungen befragen die beiden bisweilen auch die Rastenden: „Es ist uns wichtig, auch die Meinungen der Nutzer von Rastplätzen zu hören“, sagt Schempf. Nur so ergebe sich ein umfassendes Bild.
Der Parkplatz Rheinaue hat beim ersten Check mit elf Punkten abgeschnitten und gehört damit der Kategorie „gut“ an. Das Ergebnis geschmälert haben der fehlende Lärmschutz, das fehlende barrierefreie WC sowie die leere Seife und das nicht vorhandene Toilettenpapier. Insgesamt sei der Rastplatz aber einer der besseren, da die Sauberkeit, Grünflächen, die Sicherheit und ausreichende Parkmöglichkeiten überzeugten. Schempf: „Notrufsäulen sind sogar zwei vorhanden – das ist gut.“ Bis September wird eine zweite Kontrolle folgen.
Stimmen der Nutzer
Die Sauberkeit des Rastplatzes findet auch Griet de Vries „in Ordnung“. Die Niederländerin ist mit ihren beiden Töchtern auf der Durchreise. Ärgerlich sei, dass auf Rastplätzen oft die Seife und das Toilettenpapier fehlten. „Ansonsten sieht es hier aber gepflegt aus“, sagt sie.
Das findet auch Maximilian Fischer, der mit seinem Hund kurz Rast macht. „Der Rastplatz ist definitiv okay und ich kann meinen Hund kurz auf der Grünfläche rauslassen.“ Die Toilette hat Fischer nicht benutzt: „Das versuche ich eigentlich immer zu vermeiden.“ Der Geruch und die mangelnde Sauberkeit schrecken den Durchreisenden ab.