Bad Bellingen Rund um die Uhr einsatzbereit

Jutta Schütz
Bei nächtlichen Einsätzen, wie vergangene Woche bei einem Fahrzeugbrand auf der Autobahn , hat die Feuerwehr Bad Bellingen genügend Einsatzkräfte. Schwieriger wird es – nicht nur in Bad Bellingen –, wenn die Wehrleute tagsüber zur Arbeit in andere Städte und Gemeinden pendeln. Foto:  

Die Schreinerei Altmann als kleiner Bad Bellinger Handwerksbetrieb ist ein großes Vorbild, was die Ausbildung und Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr angeht. Bei Tageseinsätzen sind vier Beschäftigte der Schreinerei gefragt.

Die Tagesbereitschaft der Bad Bellinger Feuerwehr beschäftigt Marco Maier als Gesamtkommandant schon eine ganze Weile. Denn obwohl die Feuerwehr im Kurort eine starke Mannschaft hat, fehlt es immer wieder an Feuerwehrleuten vor Ort, wenn tagsüber ein Alarm ausgelöst wird. Ein Vorreiter in Sachen „Mitglieder bei der Freiwilligen Feuerwehr“ ist die Schreinerei Altmann. Dieser Betrieb stellt allein vier Feuerwehrleute für die Tagesbereitschaft.

Schreinerei stellt vier Feuerwehrleute

40 Jahre wird die Schreinerei nun alt, was am Sonntag, 17. September, auch mit einem „Tag der offenen Tür“ gefeiert werden wird. Vielleicht machen dann auch Kay Altmann und sein Angestellter Stanley Metzger, der stellvertretende Gesamtkommandant der Feuerwehr Bad Bellingen ist, nicht nur Werbung für eine Ausbildung im Handwerk, sondern auch für die Feuerwehr.

Tagsüber sind weniger Wehrleute im Ort verfügbar

67 aktive Feuerwehrleute kann Marco Maier derzeit mobilisieren. Das klappt sehr gut vor und nach Feierabend, nachts oder am Wochenende. Gibt es tagsüber einen Alarm, „sind es nur einige wenige Feuerwehrleute, auf die wir ganz schnell vor Ort zurückgreifen können, das wollen wir mit einer Werbekampagne ändern“, berichtete Maier beim „Blaulichttag“ der Bellinger Feuerwehr, der vor wenigen Wochen beim Feuerwehrgerätehaus stattfand. Im Rahmen der Kampagne will Maier auch auf andere Betriebe im Ort zugehen.

Bei der Schreinerei Altmann sind neben Kay Altmann und Stanley Metzger noch Tim Groth und Torben Kramer aktive Feuerwehrleute. „Ich finde es wichtig, dass Betriebe vor Ort helfen, die Freiwillige Feuerwehr zu unterstützen“, konstatiert Schreinermeister Kay Altmann. Früher, so weiß er von seinem Vater, dem Betriebsgründer Dieter Altmann, sei es selbstverständlicher gewesen, dass aktive Feuerwehrleute vor Ort in Firmen oder Handwerksbetrieben gearbeitet hätten. Leider sei dies nicht mehr so, denn sonst könnte man Tagesalarmierungen besser auf mehrere Köpfe verteilen, meint Altmann. „Nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch unsere Kollegen in den herstellenden Betrieben, in den Geschäften oder in größeren Firmen hier im Kurort profitieren davon, dass allein bei uns vier Feuerwehrleute tagsüber abrufbar sind, wenn es brennt oder wenn ein Unfall gemeldet wird“, erläutert der Geschäftsführer weiter.

Manchmal bleibt die Arbeit für Stunden liegen

Die Tagesbereitschaft hat aber auch Nachteile für den kleinen Betrieb. Gibt es eine Alarmierung, bleibt die Arbeit liegen, manchmal für Stunden. „Dann müssen wir viel Zeit aufholen, um Aufträge pünktlich fertigzustellen, das ist nicht immer einfach und den Ausfall von Arbeitsstunden können wir nicht geltend machen“, erklärt Kay Altmann.

Wie Marco Maier wäre er dafür, dass auch die Gemeinde mehr darauf achtet, etwa bei Neueinstellungen beim Bauhof nachzufragen, ob der Bewerber oder die Bewerberin bereits Feuerwehrmann oder -frau ist oder bereit sei, sich bei der Freiwilligen Feuerwehr ausbilden zu lassen.

Jeder profitiert von Wehrleuten im Betrieb

„Zudem sollten auch mehr unserer Betriebe für das Mitmachen bei der Feuerwehr werben – denn jeder profitiert überdies bei einem Notfall für sich selbst, wenn Feuerwehrleute oder Ersthelfer unter der Belegschaft sind“, findet Altmann.

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