Bad Bellingen Sanierung in kleinen Schritten

Alexander Anlicker
Die Balinea-Thermen brauchen ein zweites Innenbecken als zusätzliche Attraktion. Foto:  

Vor der Corona-Pandemie hat die Gemeinde Bad Bellingen ein Tourismuskonzept und Pläne für den Ausbau der Balinea-Thermen erarbeitet. Letztere werden nun an die finanziellen Gegebenheiten angepasst.

Die ursprünglich angedachte Variante sei nach Corona nicht mehr umsetzbar, erläuterte Bad Bellingens Bürgermeister und Geschäftsführer der Bade- und Kurverwaltung (BuK), Carsten Vogelpohl, mit Blick auf die stark gestiegenen Baukosten. Bei einem Treffen mit dem CDU-Landtagsabgeordneten und Tourismusstaatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Patrick Rapp, sowie Arne Mellert, Geschäftsführer des Heilbäderverbands Baden-Württemberg, wurden die Pläne der Bädergemeinde erörtert. Mit dabei waren auch die Sprecher der Gemeinderatsfraktionen und Aufsichtsratsmitglieder der BuK Monika Morath (CDU), Silvia Heitz (SPD) und André Kammüller (Freie Wähler).

In den vergangenen 14 Jahren wurden 9,4 Millionen Euro in die Thermen, Kurpark und Kurhaus investiert. Finanziert wurden diese mit Eigenmitteln und Darlehen in Höhe von fünf Millionen Euro, Mitteln aus dem Ausgelichsstock in Höhe von 1,4 Millionen Euro sowie einer Förderung aus dem Tourismus-Infrastruktur-Programm (TIP) des Landes von knapp drei Millionen Euro. Zuletzt wurde eine Million Euro in den Umbau des Kurhaus-Foyers und der Tourist-Information investiert.

Die Priorität der Gemeinde liege zunächst auf der Umsetzung des Freiraumkonzepts und der Sanierung und Erweiterung des Rathauses, erläuterte der Bürgermeister. Daher habe man die Sanierung und den Ausbau der Thermen auf Eis gelegt. Jetzt wo die Rathaussanierung in die Umsetzung geht, soll der Faden wieder aufgenommen werden.

„Wir wollen in kleinen Schritten vorgehen“, sagte Vogelpohl. Daher habe man mit dem Architekturbüro Ruch in Bad Krozingen Kontakt aufgenommen, dass mit der Vita Classica über viel Erfahrung im Thermenbereich verfügt. Bei der Planung gehe es darum, die in Bad Bellingen vorhandenen Strukturen mitzunehmen. Die Priorität sollte laut Aussage der Architektin bei Sanierung der Technik, bei der Sanierung des Ruhebereichs sowie einem zweiten Anbau zur Schaffung einer zweiten Wasserfläche liegen, erläuterte Architektin Fanny Ruch. „Nach einer Sanierung kommen nur die vorherigen Gäste, nur neue Attraktionen bringen auch neue Gäste“, erläuterte sie. Ihre Aufgabe ist nun ein Gesamtkonzept zu schaffen, wie die Balinea-Thermen einmal aussehen könnte. Darauf aufbauend soll die Umsetzung Schritt für Schritt, wie an einer Perlenkette aufgereiht, erfolgen. Sowohl die Architektin, als auch Arne Mellert und Patrick Rapp sehen viel Potenzial im Thermalbad. „Der richtige Weg ist ein Ziel zu haben, das man in 20 Jahren erreichen will, und gleichzeitig modular aufzubauen und in kleinen Abschnitten – mit überschaubaren Tranchen von sechs bis acht Millionen Euro – zu planen“, sagte Rapp.

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