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Bad Bellingen „Total stolz“ auf die Juniorhelfer

Jutta Schütz
Schüler-Ersthelfer gibt es jetzt in der Sonnenrainschule Rheinweiler. Unterstützt wird die Ausbildung der Kinder von der Barmer Ersatzkasse mit Falk Nitsche, von Schulleiter Marius Grether, Helferin Roswitha Grub (v.l.) sowie DRK-Erste-Hilfe-Ausbilderin Daniela Kirschner (r.) und Lehrerin Vanessa Fessler. Foto: Jutta Schütz

Sonnenrainschule: 14 Kinder in „Erster Hilfe“ geschult. Schüler übernehmen Verantwortung.

Bad Bellingen-Rheinweiler - Gelbwesten an der Sonnenrainschule in Rheinweiler? Was ist das denn? Zur Beruhigung: Hier wird nicht protestiert, sondern geholfen: 14 Juniorhelfer aus den Klassen drei und vier, die in „Erster Hilfe“ geschult sind, können ab sofort ihren Schulkameraden zu Hilfe eilen, wenn diese sich etwa beim Spielen auf dem Pausenhof verletzen.

Im Rahmen einer Schulversammlung in der Sporthalle wurde den Mitschülern gezeigt, was die Juniorhelfer können und gelernt haben. Und die Ausbildung geht weiter – noch gestern lernten die Schüler, was bei einem Herzanfall zu tun ist.

Diese neue Art der Erste-Hilfe-Ausbildung für Grundschüler wird durch das Rote Kreuz und die Barmer Ersatzkasse gefördert. Als deren Vertreter waren Silke Sieker von der Servicestelle Ehrenamt des DRK-Kreisverbands Müllheim und Barmer-Regionalgeschäftsführer Falk Nitsche eingeladen. Nitsche überreichte an die Ausbilderin, Lehrerin Vanessa Fessler, und die ehrenamtliche Helferin Roswitha Grub zudem einen Erste-Hilfe-Rucksack als Starter-Kit, der mit Verbandsmaterial gefüllt ist und von einem Stoff-Teddy, der bei kleinen Kindern als Tröster eingesetzt werden kann, begleitet wird. Als Fachfrau für Rückfragen in Sachen Ausbildung der Juniorhelfer gekommen war zudem DRK-Erste-Hilfe-Ausbilderin Daniela Kirschner.

Wie die Seitenlage funktioniert und mehr

Die Ersthelfer waren mit Feuereifer bei der Sache: Sie zeigten unter anderem, was zu tun ist, wenn eine Person durch einen Sturz bewusstlos wird, wie man einen Notruf mit allen wichtigen Details absetzt und die hilflose Person in die Seitenlage bringt. Gezeigt wurde auch, wie man mit Verstauchungen umgeht oder Schnitt- und Kopfwunden richtig versorgt.

Die Zuschauer aus den Klassen eins bis vier verfolgten aufmerksam das Geschehen. Die kleinen Ersthelfer stellten sich alle namentlich vor und berichteten, dass sie nun in den Pausen zu zweit auf dem Schulhof als Helfer bereit stehen und bei Notfällen die ersten Ansprechpartner sind.

„Wir haben zudem immer eine Kühlbox mit Kühlpads dabei, womit man erste Schmerzen lindern kann“, erklärte ein Schüler. Zu erkennen sind die Juniorhelfer an ihren gelben Warnwesten. Auf dem Rücken der Westen stehen der Aufdruck „Juniorhelfer – Jugendrotkreuz“ und das Logo der Sonnenrainschule.

Schulleiter wirbt fürs Mitmachen

Die Schüler stellten auch einen Plan vor, auf dem zu sehen ist, wer an welchem Tag den Schulhofdienst übernimmt. Lehrerin Vanessa Fessler war selbst lange beim Jugendrotkreuz und interessierte sich, als der Vorschlag kam, Juniorhelfer auszubilden, sofort für die Aufgabe. Ihr steht die ehrenamtliche Helferin Roswitha Grub zur Seite.

Auch Schulleiter Marius Grether ist „total stolz“ auf die Schüler, die sich als Ersthelfer ausbilden lassen, und damit Verantwortung auch für andere übernehmen. Er warb fürs Mitmachen, denn wenn die jetzigen Helfer die Schule wechseln, braucht es Nachwuchs. Unter den begeisterten Zuschauern fanden sich bereits viele neue Kandidaten, die ebenfalls Juniorhelfer werden wollen und sich sofort meldeten.

„Solche Programme brauchen wir, wenn wir sicherstellen wollen, dass auch in Zukunft Menschen bereit sind, als Ersthelfer für ihre Mitmenschen zur Verfügung zu stehen“, sagten Kirschner und Sieker. Die Hoffnung ist, dass einige Kinder und später Jugendliche sich beim Jugendrotkreuz weiter engagieren und Fortbildungen im Ersthelferbereich machen.

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