Bad Bellingen Verein konzentriert sich auf die Altersgruppe ab 50 aufwärts

Alexander Anlicker
Die Mitglieder waren bei ihrer jüngsten Wanderreise nach Igls auf dem Zirbenweg im Gebiet Patscherkofel unterwegs. Foto: zVg

Der Schwarzwaldverein Bad Bellingen steht im 50. Jahr seines Bestehens gut da: Die Wanderungen sind mit jeweils 30 bis 35 Teilnehmern gut besucht. Trotzdem plagen den Vorstand Nachwuchssorgen, denn auch Neuzugänge kommen erst im Rentenalter.

Im Jahr 1955 wurde die Thermalquelle entdeckt. 1968 wird aus dem einstigen Fischerdorf Bellingen ein Kurort mit dem Prädikat Bad. Das machte den Ort aus touristischer sicht auch für den Schwarzwaldverein attraktiv.

Im Jahr 1974 – kurz vor der Gemeindereform – hatte der Hauptverein mit Sitz in Freiburg die Bürgermeister von Hertingen, Adolf Strohmeier, und Bad Bellingen, Eberhard Stotz, mit einem Brief zu einem Treffen eingeladen. Am 17. April 1974 trafen sich dann Strohmeier, Stotz und Ratschreiber Franz Allgeier im „Hirschen“ gegenüber des Bahnhofs zum ersten Mal, um über die Gründung eines Ortsgruppe zu sprechen. Am 28. April fand ein zweites Treffen statt, bei dem bereits ein provisorischer Vorstand gewählt und ein Wanderprogramm aufgestellt wurde. Vorsitzender war Franz Allgeier, sein Stellvertreter Adolf Strohmeier. Die offizielle Gründungsversammlung, zu der 65 interessierte Bürger kamen, fand dann am 13. Dezember statt. Der Vorstand konnte dabei schon von zwölf Wanderungen mit 461 Teilnehmern berichten.

Franz Allgeier führte die Bad Bellinger Ortsgruppe von 1974 bis 1995, auf ihn folgte Johanna Pfeiffer. Sie hatte von 1995 bis 2022 den Vorsitz inne. Seit 2022 wird der Verein von einer Dreierspitze mit Brigitte Müller, Ruth Vogler und Klaus Knoll geführt.

Es gab von Anfang an einen Wanderplan, berichtet Klaus Knoll. Zwar ist er erst seit zehn Jahren dabei, zunächst als Schriftführer und seit 2022 als einer von drei Vorsitzenden, aber er kann auf etliche Aktenordner mit Wanderprotokollen zugreifen. Aus zwölf Wanderungen im Jahr 1974 sind 50 Jahre später rund 35 Wanderungen mit insgesamt mehr als 900 Teilnehmern geworden.

Höhepunkte in diesem Jahr sind die beiden Wanderreisen. Die erste Wanderreise führt vom 30. Juni bis 7. Juli nach Igls bei Innsbruck. Vom 2. bis 6. September geht dann die zweite Reise in den Pfälzer Wald. Die Tradition der Wanderreisen hat die frühere Vorsitzende Johanna Pfeiffer begründet. Ziel war meist die Balearen-Insel Mallorca.

Einen Umbruch gab es während der Corona-Pandemie. Sei man vorher meist in Fahrgemeinschaften zu den Wanderzielen gefahren, wandere man nun mehr im näheren Umkreis oder nutze den Bus. Die älteren Autofahrer wollen nicht mehr so viel fahren, erklärt Klaus Noll. Auch Kurgäste seien bei den geführten Wanderungen nur noch selten dabei.

„Das Alter macht uns die größten Sorgen“, sagt Knoll. Der Altersdurchschnitt liegt bei mehr als 65 Jahren. Zwar macht der Vorstand aus der Not eine Tugend und konzentriert sich auf die Altersgruppe der 50- bis 70-Jährigen. Das wird insbesondere von alleinstehenden Rentnern honoriert. Diese halten sich mit dem Wandern fit und freuen sich auf das Schwätzchen bei der anschließenden Einkehr.

„Uns fehlen junge Leute“, sagt Knoll nicht nur mit Blick auf fehlende Social-Media-Expertise, sondern auch mit Blick auf die kommenden 50 Vereinsjahre.

Die Jubiläumsfeier soll am Samstag, 23. November, im Kurhaus stattfinden. In bescheidenem Rahmen nur für die Mitglieder, erklärt Knoll. Ein seniorengerechtes Nachmittagsprogramm mit Mittagessen, musikalischer Unterhaltung durch die Markgräfler Spätlese sowie Kaffee und Kuchen sei geplant, heißt es.

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