Bad Bellingen Zu schnelle Autos sorgen für Ärger

Weiler Zeitung
Bürgermeister Carsten Vogelpohl (links) hörte sich bei der Ortsbegehung Verbesserungsvorschläge und Beschwerden der Bürger an. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Ortsbegehung: Rundgang mit Bürgermeister Vogelpohl / Wo drückt in Bad Bellingen der Schuh?

Temposünder auf der Rheinstraße, der Schlosspark als Veranstaltungsort und die Rathaussanierung waren Themen, die bei der Ortsbegehung in Bad Bellingen aufs Tapet kamen.

Von Jutta Schütz

Bad Bellingen. Die Rheinstraße ist als Zone mit Schrittgeschwindigkeit ausgezeichnet: Dass sich viele Auto-, Moped- und Motorradfahrer nicht daran halten und zu schnell unterwegs sind, ärgert die Anwohner ungemein. Ihren Unmut darüber taten einige bei der Ortsbegehung kund. Wobei sich Bürgermeister Carsten Vogelpohl „live“ davon überzeugen konnte, dass an den Beschwerden etwas dran ist.

„Autofahrer immer rücksichtsloser“

Obwohl die größere Gruppe von Bürgern, die zur Begehung gekommen waren, mitten auf der Rheinstraße stand, verlangsamten nur wenige Fahrer das Tempo. „Die Leute werden immer rücksichtsloser, und da helfen wirklich nur mal Kontrollen der Polizei“, stellte Hans-Jürgen Roßkopf fest.

Als weiteres Problem wurden klappernde Porphyrplatten angesprochen, die die Parkflächen an der Rheinstraße kennzeichnen. Das sei vor allem abends der Fall, meldete sich eine Bürgerin zu Wort, also dann, wenn weniger Autos an der Straße parken. Während sich der Rest des mehr als 30 Jahre alten Pflasters in gutem Zustand befindet, haben genau die eigentlich attraktiven Prophyrplatten gelitten. Viele haben Risse, die mit jedem Frost größer werden. „Die Platten sollten wir austauschen gegen dunklere Pflastersteine, die zum Straßeneindruck passen, und die trotzdem zeigen, wo geparkt werden darf“, meinte Vogelpohl.

Ein weiteres Ärgernis in der Rheinstraße sind lockere Gullydeckel. Anwohner machten auch darauf aufmerksam, dass um eine Kastanie vor der Bar „Auszeit“ das Pflaster abgesunken ist und damit eine Stolperfalle entsteht.

Des Weiteren monierten zwei Bürger, dass Kleidercontainer am Friedhof so aufgestellt sind, dass sie die fotografische Sicht auf die Kirche St. Leodegar verdecken. „Das ist schade und sollte geändert werden“, stellten sie fest. Die Gemeinde wird mit dem Pfarrbüro Kontakt aufnehmen und nachfragen, ob sich der Abstellort ändern lässt.

Schlosspark mehr als Veranstaltungsort nutzen

Vor dem Rathaus wurde diskutiert, wie man beim nächsten Markt den Vorplatz und spätestens zum Weihnachtsmarkt vielleicht auch den Schlosspark integrieren könnte. „Eine Platzsituation ist immer günstig für einen Markt“, sagte Vogelpohl, der die Gelegenheit nutzte und die Ehrenamtlichen der „Schlossparkfreunde“ lobte, die den Schlosspark sehr schön pflegen. „Dass wir den Park generell mehr für Veranstaltungen nutzen, das wäre wünschenswert“, schob der Rathauschef nach.

Kleiner Saal Thema bei Rathaussanierung

Gefragt wurde, wann die Sanierung des Rathaus im Rahmen des Projekts „Erneuerung Ortsmitte“ losgeht. „In etwa zwei Jahren. Dann sollten wir auch überlegen, ob wir auch einen kleinen Saal nicht nur für Sitzungen, sondern auch für kleinere Bürgerempfänge schaffen“, erläuterte Vogelpohl.

Kritik wurde noch einmal am modernen Neubau mitten im Altbestand der Rheinstraße geäußert. „Der Bau an sich ist ja nicht schlecht – aber er passt überhaupt nicht hier rein“, waren sich Gemeinderat Wolfgang Müller und Kurt Weckerlin einig. „Immerhin hat er ein paar Ecken und Kanten, die sich an den daneben stehenden Häusern orientieren“, fand Vogelpohl.

Festgestellt wurde, dass bei der ersten Ortskernsanierung Ende der 1970er Jahre zwischen Rathaus und der alten Wohnbebauung an der Rheinstraße viel ansprechende historische Bausubstanz „samt lauschiger Ecken“ verloren gegangen ist – also genau das, was auch Touristen an Wein- und Badeorten schätzen. „Wir sollten künftig wirklich darauf achten, dass alte Häuser saniert und erhalten werden können“, überlegte Vogelpohl.

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