Badenweiler Einfach ein grandioser Erfolg

Weiler Zeitung
Beim Weihnachtskonzert des Markgräfler Symphonieorchesters begeisterte Klaviersolist Alfonso Goméz. Foto: Bianca Flier Foto: Weiler Zeitung

Musik: Weihnachtskonzert des Markgräfler Symphonieorchesters im Badenweiler Kurhaus

Das traditionelle Weihnachtskonzert des Markgräfler Symphonieorchesters (MSO) im Kurhaus war ein grandioser Erfolg. Die zahlreich erschienenen Musikfreunde zeigten sich begeistert.

Von Bianca Flier

Badenweiler. Dirigent Uwe Müller-Feser und das MSO gestalten dieses Gala-Wochenende, das sich weit über die Region hinaus großer Beliebtheit erfreut, seit mehr als Jahren. Auf dem Programm standen diesmal Werke von Edvard Grieg und Felix-Mendelssohn-Bartholdy. Als Solist trat der spanisch-deutsche Pianist Alfonso Goméz auf.

Zum Auftakt spielte das Orchester Edvard Griegs Ouvertüre „Im Herbst“ op. 11. Der thematisch im Werk verankerte Herbststurm wurde mit dramatischen Kontrasten in Szene gesetzt, doch auch die feinen, melancholischen Anklänge waren in der Interpretation nuanciert ausgemalt. Der Schluss mit seiner heiter-volkstümlichen Melodik schien mit bunter Jahrmarktsherrlichkeit inszeniert.

Nach diesem vielversprechenden Einstieg war das Publikum gespannt auf die Darbietung von Griegs Klavierkonzert in a-Moll mit dem Solisten Alfonso Goméz, der sich als virtuoser Meister mit exzellenter Technik und facettenreichem Gestaltungsvermögen erwies.

Die volksliedhafte Stimmung in ersten Satz „Allegro molto moderato“ erweckte träumerische Stimmungsbilder vom hohen Norden, die in einer absolut brillant ausgeführten Kadenz des Solisten gipfelten. Im folgenden Adagio wurde die Magie skandinavischer Winterlandschaften zum Leben erweckt, das Klavier evozierte förmlich die Bilder einer Eiskathedrale. Da konnte einen als Hörer schon einmal ein andächtiger Schauder ergreifen.

Von einem teamhaften Dialog zwischen Tutti und Solisten war der dritte Satz, ein „Allegro molto e marcato“, gezeichnet. Immer wieder verzauberten die leuchtenden Klangbilder, die eigenwillige Rhythmik und die herrlichen Ornamente und Figuren, die manchmal an einen Elfentanz erinnerten. Solist Goméz verstand es, alle Finessen seines Parts auszuleuchten. Von gespenstisch „herabstürzenden“ Akkorden – effektvoll von Paukenwirbeln untermalt – bis hin zu furiosen, kataraktähnlichen Kunstgriffen, die vom Tutti einfühlsam sekundiert wurden, steigerte sich das Ganze auf einen fulminanten Schluss zu.

Dirigent und Orchester treffen genau den richtigen Nerv

Donnernder Applaus verlangte da nach einer Solo-Zugabe, die Goméz mit Schumanns „Träumerei“ als Sahnehäubchen präsentierte.

Nach der Pause stand Felix Mendelssohn-Bartholdys Sinfonie Nr. 5 in d-Moll auf dem Programm, auch bekannt als „Reformations-Sinfonie“. Die biblischen Zitate im ersten Satz erfuhren eine innige Gestaltung, doch vermied die Einstudierung alles Betuliche. Das Allegro vivace, das nun folgte, sprühte vor tänzerischer Heiterkeit.

Ein sehr kantabil umgesetztes Andante leitete über zum Finale mit dem allbekannten Thema „Ein feste Burg ist unser Gott“. Es ist bezeichnend für Müller-Fesers meisterliche Intuition, dass er die komplexen Themen des Werkes in der Interpretation zu einem Ganzen zu verbinden wusste. Bei aller Heterogenität ließ das Orchester in diesem enormen Klanggemälde nie Grundstimmung vermissen, die ganz auf Luthers festes, aber auch frohes Bekenntnis abzielte.

Mit den Zugaben, dem Nimrod-Satz aus Edward Elgars Enigma-Variationen und dem ergreifenden „Ave Maria“ des ehemaligen ersten Geigers des Markgräfler Symphonieorchesters, Arnold Gutmann, trafen Dirigent und Orchester genau den richtigen Nerv des Publikums. Bei „Tochter Zion“, wobei die Hörer mitsingen konnten, wurde es dann endgültig weihnachtlich.

Am Anschluss an das Konzert lud Pro Badenweiler die Gäste noch zu einem Weinumtrunk im Foyer ein.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading