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Weiler Zeitung

Baumkulturtage: Viertägige Veranstaltung geht in Badenweiler zu Ende / 2019 steht Weißtanne im Fokus

Mehr als 100 Badenweiler Bürger, Kurgäste, interessierte Laien und Experten aus der Baumpflege sowie dem Forst haben am Vortrags- und Exkursionsprogramm im Rahmen der Badenweiler Baumkulturtage teilgenommen. Im Fokus stand die Walnuss.

Badenweiler. Alexander Horr, Schirmherr der Veranstaltung und Geschäftsführer der Badenweiler Thermen und Touristik, sowie Ulrich Pfefferer, Baumexperte aus Müllheim, sind äußerst zufrieden mit der Resonanz, heißt es in einer Pressemitteilung.

Baumexoten in Badenweiler

Die Auftaktveranstaltung der Baumkulturtage fand in der Kurparkgärtnerei statt, der Wirkungsstätte von Kurparkleiter Harald Schwanz. Hier präsentierte der Hüter ausgefallener Baumexoten Anzucht und Pflege bei einem ausführlichen Rundgang im Kurpark. Neben Schwanz standen Jens-Uwe Voss, Gehölzkenner aus Müllheim, und Ulrich Herzog vom Pflanzencenter Fautz in Bad Krozingen den Teilnehmern Rede und Antwort.

Den literarischen Abschluss des ersten Tages bildete eine Lesung von Petra Seitz und Martin Lunz vom LiteraTheater.

Die Walnuss im Forschungsfokus

Für die Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg ist die Walnuss seit einigen Jahren in den Forschungsfokus gerückt. Sie sei eine Bereicherung für passende Standorte und im Zuge der Klimaerwärmung eventuell eine Alternative für Fichte und Buche beim Waldbau, erklärte Professor Konstantin Freiherr von Teuffel, Direktor der FVA, am nächsten Veranstaltungstag. Hans-Jochen Meyer-Ravenstein, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Nuss, sieht im Holz der Walnuss zudem einen guten Ersatz für Tropenholz und eine hohe Wirtschaftlichkeit für Privatwaldbesitzer.

Auf botanischen „Pfaden“ wandelte Gregor Aas, Leiter des ökologisch-botanischen Gartens der Universität Bayreuth, als er die Herkunft und die Familienverhältnisse der Walnuss erläuterte. Nachdem es sowohl den Eschen als auch den Erlen in den Auwäldern nicht mehr gut geht, brachte Aas auch hier die Walnuss als Alternative ins Spiel.

Härteste Nüsse bringen das beste Holz

Ein Forschungsprojekt von Professor Jean-Philippe Schütz von der ETH in Zürich lieferte die Erkenntnis, dass die Produktion von Wertholz mit Nüssen aus den Ursprungsgebieten (Südwestasien) der Walnuss am erfolgreichsten ist. Förster Hansjörg Lüthy betreute über viele Jahrzehnte die Versuchsflächen in der Schweiz und berichtete, dass die Nüsse dieser Bäume nicht einmal mit dem Hammer zu öffnen sind. Andreas Ehring, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Waldwachstum, wertet die Daten bis heute aus. Auf Grundlage dieses Projekts entstand der mittlerweile 20-jährige Walnussmischbestand im Eichwald in Müllheim, gezogen aus den Schweizer Nüssen.

Walnussöl auf den Tisch

In der mehr als 300 Jahre alten Ölmühle der Familie Eberhardt in Oberweiler presste Jürgen Eberhardt vor den Augen der Teilnehmer Öl. „Zwei Kilogramm Nüsse ergeben einen Liter Öl“, erklärte er.

Jonny Brändlin, Schreiner in Laufen, zeigte im Anschluss, was aus dem 80-jährigen Walnussbaum „Waldemar“, den die Firma „Pfefferer BAUMkultur“ werterhaltend inmitten einer Wohnsiedlung fällte, bereits geworden ist – ein Esstisch.

Im Rahmen der Baumkulturtage wurde außerdem ein Walnussmenü im Landhotel „Alte Post“in Müllheim angeboten. Den Abschluss bildete der lyrische Baumweg mit sieben Stationen im Kurpark mit Seitz und Lunz.

 Thema und Termin für die Baumkulturtage 2019 stehen bereits fest: Vom 20. bis 23. Juni geht es um die Weißtanne im Schwarzwald.

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