Badenweiler Neue Struktur für Staatsbad

Weiler Zeitung
Finanzministerin Edith Sitzmann beim Besuch der Römischen Bad­ruine Badenweiler im April 2017. Foto: zVg/Andreas Weise/factum Foto: Weiler Zeitung

Coronavirus: Land übernimmt Mehrheit an Badenweiler Thermen und Touristik

Das Land Baden-Württemberg wird Mehrheitsgesellschafter an der Badenweiler Thermen und Touristik. Anfang 2021 wird das Land Alleingesellschafter werden und sich voll und ganz auf die Cassiopeia-Therme konzentrieren. Im Gegenzug sollen die Bereiche Touristik und Marketing in die Zuständigkeit der Gemeinde übergehen, heißt es in einer Mitteilung des Finanzministeriums

Badenweiler (ov). Die vier Staatsbäder in Baden-Baden, Bad Mergentheim, Bad Wildbad und Badenweiler sind wichtiger Bestandteil der vielfältigen Wellness- und Thermenlandschaft Baden-Württembergs. Allerdings stellt die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen auch diese vor große Herausforderungen, weshalb sich die Landesregierung nun mit deren aktueller Situation befasst hat. „Mit den Staatsbädern pflegen wir ein wertvolles historisches Erbe. Wir erhalten die Bäder und Quellen, wo schon vor Hunderten von Jahren Menschen badeten und zur Kur gingen. Dass die Staatsbäder wegen der Corona-Pandemie nun vorübergehend geschlossen bleiben mussten, bleibt nicht ohne Folgen”, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann am Mittwoch. „Um die kulturellen Kleinode auch für die Zukunft zu erhalten, müssen wir die Auswirkungen genau im Blick haben.“

Bei den Staatsbädern in Baden-Baden, Bad Mergentheim und Bad Wildbad ergibt sich dank gefestigter gesellschaftsrechtlicher Strukturen kein akuter Handlungsbedarf für das Land. In Badenweiler dagegen stand zusätzlich zur weiterhin vorgesehenen Sanierung des Bades ohnehin eine Neuausrichtung an. Die Konsequenzen der Corona-Pandemie haben diese Entwicklung nun weiter beschleunigt und machen eine Neustrukturierung der Gesellschaft erforderlich.

Derzeit ist das Land Minderheitsgesellschafter (25,1 Prozent) bei der Badenweiler Thermen und Touristik (BTT), die unter anderem die landeseigene Cassiopeia-Therme, den Kurpark und das Kurhaus betreibt. Weitere Gesellschafter sind die Gemeinde Badenweiler, der Verein Pro Badenweiler, die Sparkasse Markgräflerland und die Volksbank Breisgau-Markgräflerland. Gesteuert wird die Beteiligung des Landes über die Landesbäderholding Bäder und Kurverwaltung Baden-Württemberg (BKV). Mit der Neustrukturierung übernimmt das Land in Abstimmung mit den weiteren Gesellschaftern über die BKV zunächst weitere 50 Prozent an der BTT. Damit wird der Gesellschafteranteil auf 75,1 Prozent erhöht und es wird eine homogenere Gesellschafterstruktur geschaffen, die effizientere Entscheidungswege verspricht. In einem weiteren Schritt wird das Land Anfang 2021 die restlichen Anteile übernehmen und Alleingesellschafter werden. Im Gegenzug gehen die Bereiche Touristik und Marketing vollständig in die Zuständigkeit der Gemeinde über, heißt es weiter.

„Mit der neuen Struktur können wir uns als Land voll und ganz auf die Cassiopeia-Therme konzentrieren”, betonte Sitzmann. „Damit setzen wir auf eine Aufgabenteilung, wie sie in anderen Staatsbädern erfolgreich läuft.”

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