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Badenweiler Vom Nussknacker und Mäusekönig

Bianca Flier
Das Markgräfler Symphonieorchester unter der Leitung von Uwe Müller-Feser begeisterte beim traditionellen Weihnachtskonzert. Foto: Bianca Flier

Ein Erfolg war das traditionelle Weihnachtskonzert des Markgräfler Symphonieorchesters im Kur- und Festspielhaus Badenweiler. Mit großer Besetzung und jungen Talenten begeisterten die Musiker mit Tschaikowsky, Hummel und Mendelssohn.

Dirigent Uwe Müller-Feser hatte mit den Musikern ein Programm vom Feinsten einstudiert. Als Solist brillierte der Trompeter Markus Tannenholz. Sowohl beim Premierenabend als auch bei der Zweitaufführung am Sonntag waren die Zuhörer begeistert.

Das Orchester hatte auf der Bühne kaum Platz, denn viele junge Talente haben es bereichert und verjüngt, wie Müller-Feser stolz bekanntgab. Die Jüngsten sind gerade einmal 15 Jahre alt. Zum Auftakt erklang Peter Tschaikowskys „Nussknacker-Suite“ – ein ausgesprochener Publikumsfavorit in einer exzellenten Interpretation. Es gelang, die märchenhaften Klangbilder in all ihrer Eindringlichkeit und Opulenz in Szene zu setzen. Man hatte das Gefühl, die geheimnisvolle Geschichte vom Nussknacker und dem Mäusekönig bildhaft vor Augen zu haben.

Blumenwalzer begeistert

Dabei wurden die Kontraste in den stilisierten Tanzsätzen aufs Beste hervorgehoben: Die kapriziöse „Ouvertüre“, der lebhafte „Marche“, der grazile „Tanz der Zuckerfee“ und der temperamentvolle „Russische Tanz“ im Trepak-Tempo waren ebenso hinreißend gespielt wie der „Arabische Tanz“ mit seinen orientalischen Arabesken oder der zierliche Trippelschritt des „Chinesischen Tanzes“. Höhepunkt war der berühmte „Blumenwalzer“, bei dem sich das volle Klangvolumen des Orchesters mit Macht entfaltete.

Allseits erwartet wurde der Auftritt des Solisten Markus Tannenholz mit dem Konzert für Orchester und Trompete in Es-Dur von Johann Nepomuk Hummel. Nach der stimmungsvollen Orchestereinleitung zog der Solist mit seinem virtuosen Trompetenspiel alle Aufmerksamkeit auf sich, so dass das „Allegro con spirito“ zu einem wahrhaft spritzigen Auftakt wurde. Die lichten Kantilenen, mit welchen Tannenholz dem „Andante“ einen Hauch von Waldromantik verlieh, gingen attaca über in das finale „Allegro und Rondo“ mit fröhlich sprudelnden Orchestermomenten. Eingebettet darin waren mit atemberaubender Rasanz und höchster Präzision modulierte Trompetenkoloraturen. Der ausgewogene Dialog zwischen Solist und Orchester, souverän geleitet von Dirigent Müller-Feser, rundete diese geniale Darbietung ab.

Besondere Zugabe

Der Applaus war so euphorisch, dass daraufhin eine besondere Zugabe erklang. Seine Mutter, so Tannenholz, werde an diesem Tag achtzig Jahre alt. Sie sei zur Feier ihres Geburtstags extra aus den USA angereist. Ihr zu Ehren gab es nun eine Uraufführung. Gemeinsam mit Franziska Müller-Feser an der Solovioline und dem Streichorchester präsentierte Tannenholz die von ihm selbst orchestrierte Version des Stücks „Share my yoke“ von Joy Webb.

Nach der Pause bezauberte das Markgräfler Symphonieorchester mit einer mitreißenden Darbietung der „Schottischen Symphonie“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Die dunkel-kantabile Atmosphäre des epischen Themas wurde in der Exposition eindrucksvoll mit ihren facettenreichen koloristischen Elementen gestaltet. Bewusst ließ die Interpretation im „Vivace non troppo“ folkloristische Momente anklingen, während im „Adagio“ die melancholischen Effekte der Holzbläser an einen Trauermarsch denken ließen. Ein bisschen martialisch angehaucht begann das finale „Allegro“ und steigerte sich dann zu einer majestätischen Verherrlichung der schottischen Landschaft – insgesamt eine virtuos ausbalancierte Darbietung mit viel Symbolkraft. Das kongeniale Zusammenwirken von Dirigent Müller-Feser und dem Ensemble war dabei jederzeit spürbar.

Aufgrund des begeisterten Beifalls spielte das Orchester dann seine „Lieblingszugabe“: „Nimrod“ aus Edward Elgars „Enigma-Variationen“. Zum Schluss erklang noch „Tochter Zion“ zum Mitsingen.

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