Im Rahmen der geplanten Ausstellung soll der Blick auch über die Landesgrenzen geworfen werden. So wird neben dem Thema Flucht unter anderem auch das Leben von Baslern aufgezeigt, die damals auf der deutschen Seite der Grenze lebten.
Als „typisch Baslerische Geschichte“ wird auch der Badische Bahnhof Teil der Schau werden, erläutert Heini. Weil Basel als Grenzstadt exponiert war, sei die Sorge der Einwohner vor einem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht groß gewesen. Gezeigt hat sich das unmittelbar am Badischen Bahnhof, der als trojanisches Pferd und mögliches Einfallstor nach Basel galt. Wollten die Behörden das komplette Bahnareal – zugleich deutsches Hoheitsgebiet – umzäunen und wie bereits im Ersten Weltkrieg den gesamten Verkehr unterbinden, so wurde von der Idee doch Abstand genommen. Anstelle eines Zauns wurden mit Maschinengewehren gesicherte Barrikaden an der Rosentalstraße errichtet. „Die Schweizer haben die Situation ernstgenommen, obwohl es klar war, dass Basel im Ernstfall kaum zu verteidigen gewesen wäre“, weiß der Basler Historiker Oswald Inglin. Er beschäftigte sich mit der Geschichte des Bahnhofs, dessen Gewölbekeller einst das getarnte Vereinslokal der Basler NSDAP-Ortsgruppe gewesen war. In den Kellern trainierten laut Inglin bis Kriegsende auch Mitglieder der nationalsozialistischen Sportgruppe, zu der auch Basler zählten. Interessierte können Alexandra Heini per E-Mail an alexandra.heini@bs.ch kontaktieren.