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Basel Ansteckungszahlen steigen weiter

Die Oberbadische
Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Pandemie: Basel-Stadt fordert vorsichtigeÖffnungsschritte ab April

Der Kanton Basel-Stadt spricht sich für eine „vorsichtige und kontrollierte Öffnungsstrategie“ aus. Die epidemiologische Lage sei nach wie vor fragil, schreibt der Basler Regierungspräsident Beat Jans (SP) im Namen der Gesamtregierung in der Stellungnahme zum Öffnungspaket II des Bundesrats.

Basel/Bern (sda). Eine mögliche Verschlechterung der Richtwerte müsse in die definitiven Entscheidungen des Bundesrats über die Ausgestaltung des zweiten Öffnungsschrittes am nächsten Freitag einfließen, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme.

Die Basler Regierung unterstütze die vorsichtige Öffnungsstrategie des Bundesrates, sobald die epidemiologische Lage einen zweiten Öffnungsschritt zulasse. Allerdings spricht sich die Exekutive dafür aus, dass der Präsenzunterricht an Hochschulen und Weiterbildungen im gleichen Umfang erlaubt sein soll wie Veranstaltungen mit Publikum. Demnach soll die Obergrenze dafür ebenfalls bei 50 Personen liegen und nicht wie vom Bundesrat vorgeschlagen bei 15.

Kriterien nicht erfüllt

Vor der heutigen Entscheidung des Bundesrates über weitere Öffnungsschritte liegt die Schweiz bei zweieinhalb von vier Kriterien über den Richtwerten. Während das Parlament unter anderem über Lockerungen diskutierte, stieg jüngst die Zahl der bestätigten Ansteckungen im Wochenvergleich um fast 25 Prozent an.

Gesundheitsminister Alain Berset betonte während der dringlichen Corona-Debatte im Nationalrat denn auch, betreffend Öffnungen sehe es derzeit nicht gut aus. Drei von vier Kriterien seien nicht erfüllt. „Wir wollen jetzt nicht öffnen und dann wieder schließen müssen“, sagte Berset.

Es sei noch unklar, ob die dritte Welle stärker sein werde und länger dauern werde als die zweite, oder ob die Situation unter Kontrolle gehalten werden könne. „Wir wissen aber, dass es immer noch gefährlich ist, die Kontrolle zu verlieren“, sagte Berset.

Der Wochenbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) wies für die Woche vom 8. bis 14. März 8783 laborbestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus aus. Das sind 15,7 Prozent mehr als in der Woche zuvor. Auch die Zahl der Klinikeintritte und Todesfälle stieg wieder etwas an. Der Behörde sind am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 1750 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden, 341 mehr als am gleichen Tag der Vorwoche. Gleichzeitig registrierte das BAG 23 neue Todesfälle und 71 Krankenhauseinweisungen.

Die für weitere Öffnungsschritte festgelegte 14-Tage-Inzidenz von 166 Fällen pro 100 000 Einwohnern wurde mit 199,75 Fällen überschritten. Der Sieben-Tage-Durchschnitt des R-Werts, der Anzahl Personen, die ein Infizierter ansteckt, lag mit 1,12 deutlich über eins, die Positivitätsrate bei den Schnelltest mit 5,1 Prozent knapp über dem Richtwert von fünf Prozent.

Warten auf Zulassung

Andererseits lag die Rate für die etwas zuverlässigeren PCR-Tests in den vergangenen zwei Wochen mit 4,3 Prozent deutlich unter diesem Zielwert. Klar im grünen Bereich liegt mit knapp 170 auch der Richtwert von 250 für die Belegung der Intensivbetten. Weiter auf sich warten lässt die Zulassung des Impfstoffes von Astrazeneca. Dem Heilmittelinstitut Swissmedic fehlen nach wie vor zuverlässige Daten aus klinischen Zulassungsstudien, wie Direktor Raimund Bruhin begründete.

Trotz dieser Entwicklung fordert die SVP weiterhin eine schnelle Aufhebung der Einschränkungen. „Wir nehmen den Kindern nicht nur die Perspektiven und einen Teil ihrer Kindheit, wir hängen ihnen noch einen Rucksack voller Schulden an“, sagte Roland Rino Büchel (SVP/SG). Die Fraktion der Grünen störte sich derweil weniger an der Aufgabenteilung als am Gemeinschaftssinn. Vor einem Jahr habe der Bundesrat gesagt, „wir können Corona“, sagte Grünen-Präsident Balthasar Glättli. Doch heute mangle es nicht nur am Können, „es mangelt auch am Wir“, erklärte der Politiker.

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