Bedingungen der Arbeitswelt als hinderlich erlebt
Auch Frauen erleben die Bedingungen der Arbeitswelt als hinderlich und sprechen davon, „Glück“ beispielsweise in Form eines verständnisvollen Chefs haben zu müssen, um Mutterschaft und Beruf vereinbaren zu können. Junge Frauen identifizieren sich laut der Studie heute viel mehr als früher über ihre Erwerbstätigkeit und fürchten, bei einer späteren Mutterschaft ihre Eigenständigkeit zu verlieren. Trotz der gestiegenen Identifikation mit ihrer Karriere gingen sie nicht davon aus, die finanzielle Hauptverantwortung für die künftige Familie zu tragen. Kinderbetreuung sahen sie nach wie vor als ihre Hauptaufgabe.
Lösungen für das Dilemma, in dem damit beide Geschlechter schon vor dem Elternwerden stecken, müssten die Betroffenen mühsam selbst erproben, da Vorbilder fehlten, hielten die Forscher fest. „Die Annahme von der individuellen Einzigartigkeit der Mütter und Väter lässt den jungen Erwachsenen die gleichberechtigte Gestaltung ihres Familien- und Berufslebens als ihr alleiniges Problem erscheinen“, kommentierte Maihofer die Ergebnisse. Dies könne aber den Blick auf die Verantwortung von Staat und Gesellschaft verstellen – ein Problem, das durch das häufig verwendete Argument der „Eigenverantwortung“ verstärkt werde, warnt die Forscherin in ihrer Studie.