Basel Auf weitere Asylgesuche eingestellt

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Auch über das Mittelmeer und die Balkanroute kommen zahlreiche Flüchtlinge in die Schweiz. Foto: pixabay

Migration: Schweiz erwartet anhaltend angespannte Lage / Prognose bei Ukraine-Flüchtlingen schwierig

Der Bund hat Prognosen zur Zahl der Asylgesuche in diesem dieses Jahr in der Schweiz veröffentlicht. Gegenüber 2021 nahm die Zahl der Gesuche im vergangenen Jahr um rund 64 Prozent zu. Rund rund 24 500 Mal wurde Asyl beantragt. Möglich sei ein weiterer Anstieg auf bis zu 40 000 Gesuche, wie der Bund mitteilt. Noch nicht mitgerechnet sind dabei die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mit schweizweit bisher knapp 75 000 Gesuchen um einen Schutzstatus.

Bern/Basel (sda/ag). Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet mit einer weiterhin überdurchschnittlich hohen Zahl neuer Asylgesuche. Im wahrscheinlichsten Szenario „mittel“ wären es 27 000 neue Anträge, im annähernd so wahrscheinlichen Szenario „hoch“ 35 000 bis 40 000.

Wie hoch die Zahl Ende 2023 sein werde, hänge vor allem davon ab, wie sich die Migration aus der Türkei über die Balkanroute und die Migration nach Italien entwickle, sagt das SEM. Denn die wichtigsten Herkunftsländer der Asylsuchenden waren Afghanistan und die Türkei.

Eine längerfristige Prognose in Bezug auf die Schutzsuchenden aus der Ukraine hält das SEM für schwierig. Im wahrscheinlichsten Szenario geht die Behörde davon aus, dass bis Ende März dieses Jahres monatlich 2500 bis 5000 Anträge gestellt werden.

Danach dürfte die Zahl kontinuierlich zurückgehen und im Herbst bei etwa 1000 bis 1500 Anträgen pro Monat liegen, prognostiziert das SEM. Diese Annahme setze voraus, dass der Krieg in der Ukraine in seiner derzeitigen Intensität anhält.

Bislang sind mehr als 14 Millionen Menschen in der Ukraine wegen der Kampfhandlungen vertrieben worden – rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Nach Schätzungen der Uno sind zwischen sieben und acht Millionen Menschen in europäische Länder geflüchtet.

Die Situation in Basel

Im Kanton Basel-Stadt leben rund 65 Asylsuchende (Stand Oktober), über deren Anträge noch nicht entschieden wurde. Die rund 1700 Geflüchteten aus der Ukraine genießen Schutzstatus. Hinzu kommen rund 1950 anerkannte oder vorläufig aufgenommene Flüchtlinge. Rund 95 Prozent aller vorläufig Aufgenommenen bleiben dauerhaft in der Schweiz.

Gut 1500 aller Flüchtlinge in Basel werden derzeit von der Sozialhilfe unterstützt und betreut. Rund 40 Prozent der Flüchtlinge im erwerbsfähigen Alter (18 bis 65) gehen einer Arbeit nach, müssen zum Teil aber zusätzlich noch unterstützt werden.

Etwa 1250 der von Sozialhilfe unterstützten Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen in Basel sind Kinder unter 18 Jahren. Rund 40 von ihnen sind ohne Eltern in die Schweiz gekommen. Sie werden in Wohnheimen und Pflegefamilien betreut.

Etwa 550 der von der Sozialhilfe unterstützte Personen aus dem Asylbereich sind in Wohnungen und Asylunterkünften untergebracht, die von der Sozialhilfe betreut werden. Alle anderen leben in Gastfamilien oder in einer eigenen Wohnung.

Insgesamt entspricht der Anteil Personen aus dem Asylbereich derzeit knapp zwei Prozent der Bevölkerung in Basel-Stadt.

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