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Basel Bahnareal wird Stadtquartier

Die Oberbadische
Illustration: zVg Foto: Die Oberbadische

Stadtentwicklung: Bahnhofsareal soll zur „Smart City“ werden

Der Basler Güterbahnhof Wolf soll zum „smartesten“ Areal der Schweiz werden: Die SBB und der Stadtkanton haben am frühen Dienstagabend eine Planungsvereinbarung unterzeichnet für eine ganzheitliche „Smart City“-Ausrichtung bei der digitalen Transformation zu einem neuen Stadtquartier.

Basel (sda). Auf dem Wolf-Areal, das zwischen dem Stadion St. Jakob und der Autobahnhausfahrt Basel City liegt, sollen künftig auch Wohnungen und Büros Platz finden. Seit 2013 gewälzte Ideen haben nun zu einer Vereinbarung geführt.

Das rund 16 Hektar große und gut erschlossene Areal im Besitz der SBB sei heute „bahnbetrieblich unternutzt“, hieß es. Für andere Nutzungen im künftigen „Smart City Laboratory (Lab)“ sollen davon zehn Hektar in Etappen verfügbar werden.

Begonnen wird mit Blick auf Logistik und Mobilität; ab nächstem Jahr folgen weitere Themenfelder. Im Visier hat man dabei laut Mitteilung „überregionalen Vorbildcharakter“. Bei einem Studienauftrag hatten die Entwürfe der Architekten Christ & Gantenbein sowie EM2N am meisten überzeugt.

Digitalisierung soll Infrastruktur vernetzen

Nun sollen die beiden Ansätze bis Ende des Jahres in einem städtebaulichen Konzept samt Entwicklungsplan zusammengeführt werden. Der heutige bimodale Umschlagplatz soll zum Innovationsstandort für „Smart City“-Projekte werden. Getestet werden soll dort, wie neue Informationstechnologien bei der Raumentwicklung eingesetzt werden können. Erstunterzeichner sind SBB und Stadtkanton; weitere Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sollen dazustoßen.

Hoffnungen haben die Protagonisten insbesondere, dass die Digitalisierung Infrastrukturen gut vernetzen und städtische Abläufe effizienter gestalten helfe. Der Ressourcenverbrauch soll so trotz steigender Bevölkerungszahlen sinken; gleichzeitig sollen Standortattraktivität und Lebensqualität steigen.

Gute soziale Durchmischung und angenehme Außenräume sind Ziele. Die baselstädtische Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann spricht von neuen Wegen zum alten Ziel der nachhaltigen Stadt. Als konkrete Idee nennt sie einen „City Hub“, ein Umschlagsort für Gütersendungen, die von dort beispielsweise auf Cargofahrrädern in die Innenstadt gehen.

Der Nutzungsmix im künftigen Wolf-Quartier soll breit werden mit Logistik, Büros und Dienstleistern, Wohnraum, Gastronomie und Grünflächen. Angedacht sind zudem je eine zusätzliche Haltestelle für die S-Bahn und das Tram.

Ein Areal mit planerischen Tücken

Entschieden und konkretisiert wird dies indes erst zu einem fortgeschritteneren Planungszeitpunkt.

Das Areal am Stadtrand hat auch planerische Tücken: So ist etwa für Wohnbauten die östlich vorbei führende Eisenbahn-Nord-Süd-Achse wegen Gefahrengütertransporten zu berücksichtigen. Ferner sind einzelne historische Bahn-Altbauten im kantonalen Inventar und im ISOS-Bundesverzeichnis, was den Umgestaltungsspielraum beschränkt.

Hintergrund der Arealpläne ist unter anderem das Projekt Basel Nord für einen trimodalen Güterterminal beim Rheinhafen; dorthin sollen bisherige Wolf-Nutzungen teils verlegt werden. Schon Ende 2013 hatten die SBB und die beiden Basel die Köpfe zusammen gesteckt und eine Gesamtsicht für Bahnareal-Entwicklungen vorgelegt. Grundeigentümerverbindliche Planungsentscheide liegen laut dem Basler Stadtentwickler Lukas Ott erst nach 2021 vor. Im „City Lab“ würden jedoch bereits in einer ersten Phase von 2018 bis 2020 Pilotprojekte durchgeführt.

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