Basel Basel im Wandel der Zeit

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Die neue Basler Geschichte unterscheidet sich nicht nur durch den Umfang von früheren Werken. Neu spielt die Multilokalität, also die Verortung Basels in der Welt, eine Rolle. Foto: Michael Werndorff

Von der Altsteinzeit ab 50 000 vor Christus bis zur frühen Neuzeit im 18. Jahrhundert: Die ersten vier Bände der neuen Basler Stadtgeschichte sind erschienen.

Die nun erschienenen ersten vier Bände der neuen „Stadt Geschichte Basel“ umfassen bereits eine enorme Zeitspanne. Bis Oktober 2025 sollen die sechs restlichen Bände folgen und die Geschichte bis ins 21. Jahrhundert aufarbeiten.

Die Verantwortlichen hinter der Stadtgeschichte sprachen an einer Medienorientierung vom Dienstag von einem Mammutprojekt. Anwesend waren die Stiftungspräsidentin Regina Wecker, Vereinspräsident Robert Labhardt, Projektleiter Patrick Kury und Oliver Bolanz vom Christoph Merian Verlag, der die Bände verlegt.

Die vielen verschiedenen Organisationen hinter dem Werk deuten auf die nicht ganz gradlinige Vorgeschichte hin. Nachdem in den 1990er-Jahren ein erster Anlauf gescheitert war, drohte dem aktuellen Projekt über eine längere Zeit dasselbe Schicksal. Denn die Regierung zeigte sich in ihrer Reaktion auf 2007 eingereichte Vorstöße aus dem Großen Rat nicht begeistert: „Angesichts anderer dringlicher Staatsaufgaben scheint dem Regierungsrat eine teure Kantonsgeschichte nicht begründbar“, hieß es in der Antwort.

Die Initiatoren der Idee ließen aber nicht locker. Sie gründeten einen Verein mit dem Ziel, zu ergründen, was die breite Bevölkerung von einer neuen Stadtgeschichte hält (sie hielt viel davon). Sie überredeten sodann die Regierung zum Einlenken und ließen sich auf den Deal ein, einen Drittel der Kosten selber einzutreiben. Dies gelang: Der Große Rat bewilligte 2016 insgesamt 4,4 Millionen, aus dem Swisslos-Fonds kamen 1,6 Millionen hinzu, der Verein sammelte 3,3 Millionen Franken.

Die neue Stadtgeschichte wird alles in allem 3300 Seiten umfassen, wie Projektleiter und Geschichtsprofessor Patrick Kury sagte. Rund um das Departement Geschichte der Universität Basel als das „intellektuelle Herzstück“ des Projekts waren und sind rund 70 Autoren beteiligt. Sie stammen unter anderem aus den Disziplinen Geschichtswissenschaften, der Archäologie, der Soziologie, den Altertums- und den Kulturwissenschaften.

Die neue Basler Geschichte unterscheidet sich laut Kury nicht nur durch den Umfang von früheren Werken. Neu spiele die Multilokalität, also die Verortung Basels in der Welt, eine Rolle.

Wichtig sei vor allem im ersten Band das Verhältnis Mensch/Umwelt, also zum Beispiel, wie sich der Raum um den Rhein zum Rheinknie entwickelte, das sich für eine Besiedelung eignete. Und dann natürlich die umfassende Aufarbeitung der neueren Geschichte.

Die ersten vier Bände werden in einer Auflage von je 2000 Exemplaren am Samstag in den Buchhandel kommen. Und am Montag soll die Neuerscheinung im Historischen Museum bei einer Vernissage „feierlich getauft“ werden, wie Regine Wecker sagte.

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