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Basel Basel soll grüner werden

Die Oberbadische
Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Stadtentwicklung: Projektplaner stellen ihre Ideen für das neue Stadtquartier Klybeck vor

Das Klybeckareal war jahrzehntelang Produktionsort der chemischen Industrie. Wo im vergangenen Jahrhundert noch tausende Fabrikarbeiter tätig waren, soll auf dem 40 Fußballfelder großen Gelände ein neues Stadtquartier entstehen. Für die nächste Etappe haben die Planungspartner jetzt die „Vision klybeckplus: ein Mehrwert für Basel“ vorgestellt.

Von Michael Werndorff

Basel. Die beiden Investoren Central Real Estate Basel AG und Swiss Life traten jüngst zum ersten Mal gemeinsam auf, um ihre städtebaulichen Visionen für das neu zu entwickelnde Stadtquartier zu präsentieren. Gleichzeitig startet die städtebauliche Planung, welche diese Leitideen konkretisiert, schreibt der Kanton Basel-Stadt in einer Mitteilung.

Das Klybeckareal hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Vier prägende Charakteristika ziehen sich durch die Vergangenheit: Das Areal als Reserveland, das großes Denken ermöglicht, die Kraft von Experimenten im Labor, der Ort des produktiven Schaffens und neue Wirklichkeiten, die nach sozialer Innovation verlangen, heißt es weiter. Diese bisherigen Kernthemen sollen nun auch das Fundament für die weitere Entwicklung des Areals bilden, machten die Investoren deutlich.

Konkrete Visionen

Die Investoren haben sich vier Leitlinien auf die Fahnen geschrieben: Mehr Mut zu großem Denken, mehr Experimentierfreude, mehr soziale Innovation und mehr Produktionsstätten für die Zukunft.

Wie Letzteres aussehen kann, erklärte die ehemalige Ständerätin und Vertreterin von Central Real Estate, Anita Fetz. Sie kann sich eine ganze Kette von Recycling-Betrieben in dem neuen Stadtquartier vorstellen sowie urbane Landwirtschaft. Durch den Klimawandel werde die klassische Landwirtschaft langfristig nicht mehr in der Lage sein, alle Menschen zu ernähren, erklärte Fetz. Mit der urbanen Landwirtschaft könnten sich Städte derweil selber versorgen, sagte sie gegenüber dem SRF.

Urbane Landwirtschaft

Produziert würde dann nicht mehr auf Ackerflächen, sondern auf pestizidfreier Nährflüssigkeit. „Es soll der grünste Stadtteil Basels werden“, machte die Unternehmensvertreterin deutlich.

Doch soll auf dem Gelände nicht nur produziert werden. Die Schaffung von Wohnraum ist ebenfalls vorgesehen. Und zwar ein Drittel günstiger Wohnraum, ein Drittel für den Mittelstand sowie ein Drittel im oberen Preissegment, wie weiter zu erfahren war. Laut Fetz plane man auch mit Hochhäusern, um nicht auf Kosten von Grünflächen und Freiräumen zu bauen.

Altlasten im Boden

Eine Herausforderung im Rahmen der Umstrukturierung stellen die teilweise noch vorhandenen Altlasten auf dem Gelände dar. Wie Ulrich Weber vom Umweltschutz bei Novartis in der Vergangenheit im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, befinde man sich an einem belasteten Standort.

Gerade in den Anfängen der Produktion sei es immer wieder zu Verunreinigungen gekommen, leckanfällige Tonleitungen brachen und Chemikalien fanden den Weg ins Grundwasser. Eine Chemiekläranlage entstand erst in den 1980er-Jahren. Sanierungsbedarf besteht überwiegend auf einer Parzelle an der Mauerstraße, wo bis vor einigen Jahren noch Textilfarbstoffe produziert wurden.

Laut Fetz soll zunächst die Zwischennutzung konkretisiert und besagte Altlasten transparent gemacht werden. Darüber hinaus soll das Leitbild für das Areal erarbeitet werden, an dem sich auch die Bevölkerung beteiligen kann.

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