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Basel Basel startet in die nächste Phase

Michael Werndorff
 Foto: Michael Werndorff

Corona-Pandemie: Schweiz macht den nächsten Lockerungsschritt. Akutphase gut überstanden.

Basel - Basel-Stadt habe die Akutphase der Corona-Pandemie gut überstanden, bilanzierte Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger gestern im Rahmen einer Videokonferenz. Am Samstag tritt der nächste Lockerungsschritt in Kraft: Der Vor-Corona-Alltag soll damit weitestgehend wieder möglich werden.

„Der Flächenbrand ist gelöscht“, sagte Engelberger, der für die vergangenen Wochen und Monate ein positives Fazit zog. Als am 27. Februar im Stadtkanton erstmals eine Covid-19-Infektion nachgewiesen und im weiteren Verlauf ein starkes Fallwachstum beobachtet wurde, habe der Kanton rasch gehandelt und gegengesteuert. Bis dato zählt Basel-Stadt 982 Infektionen und 50 Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 verstarben. Aufgrund der urbanen Dichte sei Basel-Stadt neben den an Italien grenzenden Kantonen besonders stark von der Epidemie betroffen gewesen.

Mehr Normalität

So sei Mitte März die außerordentliche Lage, die am 19. Juni enden soll, ausgerufen worden, Ende April kam es dann zu einer Beruhigung im Infektionsgeschehen. Die vergangenen Lockerungsschritte hätten erfreulicherweise zu keinen vermehrten Neuinfektionen geführt, freute sich Engelberger. Dementsprechend sei man aber weit entfernt von einer sogenannten Herdenimmunität.

Jetzt sei man soweit, die meisten Corona-Maßnahmen aufheben zu können. „Wir freuen uns alle auf mehr Normalität. Wir haben in unserem Kanton und auch schweizweit tiefe Fallzahlen. Dennoch dürfen wir das Virus nicht aus unseren Köpfen drängen. Wir starten nun in eine Phase, in der wir das Coronavirus weiter eng beobachten müssen, denn es ist immer noch da“, mahnte der Gesundheitsdirektor zu Vorsicht und Besonnenheit.

Kantonsarzt Thomas Steffen ergänzte: „Nicht wir bestimmen, wann Basel-Stadt coronafrei ist und die Krise vorbei ist, sondern das Virus selber. Aufgrund der bisher vorliegenden internationalen Erkenntnisse dürfte erst mit einer Impfung eine ausreichende Immunität der Bevölkerung zu erreichen sein.“

Dennoch dürfen sich die Schweizer mit der heute beginnenden Beobachtungsphase und dem nunmehr dritten Lockerungsschritt auf mehr Normalität freuen: Bundesbern hat für viele Bereiche und Angebote grünes Licht gegeben. So dürfen Veranstaltungen und Kundgebungen mit maximal 300 Personen stattfinden, Zoos, botanische Gärten, Freizeitbetriebe, Theater und Kinos oder Diskotheken öffnen.

Präsenzunterricht erlaubt

Weiter dürfen Restaurants wieder mit größeren Gruppen besucht werden. Auch starten Schwimmbäder und Bergbahnen wieder ihren Betrieb, und nicht zuletzt findet der Präsenzunterricht an Mittel-, Berufs- und Hochschulen wieder statt.

Bei auftretenden Fällen oder größeren Infektionsherden werde das Gesundheitsdepartement punktuell eingreifen, so wie es dies beim Auftreten der beiden Fälle am Schulstandort Isaak Iselin und dem Verhängen der Quarantäne bei mehr als 80 Personen getan habe, machte der Kantonsarzt deutlich.

Für die weitere regionale Bekämpfung der Pandemie stünden weiterhin Hygienemaßnahmen, Schutzkonzepte in Betrieben, sogenannte PCR-Tests bei Verdacht auf Infektionen und das Contact Tracing im Vordergrund. Das funktioniert laut Engelberger sehr gut, dennoch sind die Infektionsquellen schwer ermittelbar, wie weiter zu erfahren war.

Mit Blick auf verschiedenen Indikatoren wie Reproduktionszahl sowie Todesfälle würden bei Bedarf wieder zusätzliche Einschränkungsmaßnahmen getroffen werden, um so eine zweite Welle zu verhindern beziehungsweise abzuschwächen, betonte Engelberger. Er appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Kantonsbevölkerung, denn das Virus sei immer noch eine Bedrohung.

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