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Basel Basel Tourismus setzt auf Kultur

Michael Werndorff
Der Städtetourismus ist von der Coronapandemie stark betroffen. Voraussetzung für eine baldige Erholung ist eine zügige Umsetzung der Impfstrategie, erklärt Daniel Egloff, Direktor von Basel Tourismus. Foto: Michael Werndorff

Bilanz: Basel Tourismus lässt Corona-Jahr 2020 Revue passieren / Optimistischer Blick nach vorne

Die Corona-Pandemie trifft den Städtetourismus besonders hart. Die Basler Hotels haben im Corona-Jahr 2020 einen Rückgang der Übernachtungen um 61,7 Prozent verzeichnet. Mehr als ein Drittel der Hotels haben ihren Betrieb während der Lockdown-Phase im Frühling ganz eingestellt. Es ist aber Licht am Ende des Tunnels, wie Daniel Egloff, Direktor von Basel-Tourismus, gestern im Rahmen der Jahresmedienkonferenz erklärte.

Basel. „Es sind traurige Zahlen“, kommentierte Egloff den Einbruch bei den Übernachtungen. Der Rückgang sei dramatisch und die Folgen für die Branche dementsprechend groß. Ein Minus von 70,4 Prozent war vor allem bei den Gästen aus dem Ausland zu verzeichnen, während sich die Zahl der Besucher aus dem Inland um 44,6 Prozent weniger stark zurückentwickelte.

Der Städtetourismus sei besonders stark betroffen, verwies er auf einen hohen Anteil ausländischer Gäste in normalen Jahren und die Abhängigkeit vom Geschäftstourismus wie auch von Großanlässen in Form von Messen, Kongressen, Sport- und Kulturveranstaltungen. Kurzum: Fehlende Umsätze bedrohten die touristische Infrastruktur Basels, allen voran die Hotellerie und Gastronomie.

Das hat auch Auswirkungen auf die finanzielle Situation von Basel Tourismus. Die Einnahmen durch die Gasttaxe sind um fünf auf sieben Millionen Franken gesunken, was zur Reduzierung von Dienstleistungen geführt hat.

Rückläufiger Trend

Neben der Kurzarbeit für die Angestellten sei nun ein Antrag für Mittel für eine Kampagne und eine temporäre Erhöhung des Betriebsbeitrags gestellt worden. „Denn Basel Tourismus will bereit sein, wenn der Tourismus wieder Fahrt aufnehmen kann“, sagte Egloff. Basel Tourismus habe pandemiebedingt Marketingmaßnahmen von international zu national verschoben und unter dem Motto „dream now – travel later“ Präsenz gezeigt.

Perspektiv gesehen, rechnet Egloff mit einem rückläufigen Trend im Geschäftstourismus. Mit ein Grund sei die Digitalisierung. Eine Erholung in diesem Bereich sei nicht vor 2022 zu erwarten. Rückläufig soll sich auch der Messetourismus entwickeln, im Kongresstourismus erwarte man eine vollständige Erholung, jedoch in neuen Formaten.

Was den Freizeittourismus angeht, zeigte sich Egloff ebenfalls optimistisch: Eine Erholung werde kommen, jedoch nicht in allen Märkten gleich schnell. In der Schweiz ab Frühjahr 2021, sofern Lockerung der aktuell geltenden Bestimmungen realisiert werden. In Europa ab Sommer aus den angrenzenden Nahmärkten und ab Herbst aus den übrigen europäischen Märkten.

Impfung bis Herbst

Allerdings gelte dies alles nur in einem bestimmten Szenario, mit dem Basel Tourismus rechnet: In diesem müsse die globale Impfstrategie bis zum Herbst umgesetzt sein, darüber hinaus dürfe es zu keinen weiteren Lockdowns mehr kommen. Das Szenario besagt auch, dass große Anlässe im zweiten Quartal wider statfinden können, die touristische Infrastruktur dank Unterstützungsprogrammen intakt bleibt und es zu einer vollständigen Erholung bis 2025 kommen wird. Wichtige Voraussetzung dafür sei zudem die Aufhebung nationaler wie globaler Reisebeschränkungen, machte Egloff deutlich.

Die Marketingstrategie 2021 bis 2024 sieht unter anderem eine noch stärkere Fokussierung auf die beiden Marktfelder Kongresse und Städtereisen sowie auf Kunst und Architektur vor, wie weiter zu erfahren war.

Hier seien für 2021 willkommene Lichtblicke, verwies der Direktor unter anderem auf die Kunstturn EM im April, Basel Tattoo im Juli, die Art Basel sowie die Swiss Indoors. Anziehungspunkte stellten zudem das 25-jährige Bestehen des Museums Tinguely und Goya in der Fondation Beyeler dar.

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