Basel Baselworld auf dem Abstellgleis

SB-Import-Eidos
 Foto: Michael Werndorff

Messe: MCH treibt Transformation voran

Basel (sda/wer) - Unter neuer Führung will der Messebetreiber MCH Group den Corona-Einbruch vergessen machen und neue Einnahmequellen erschließen. Derweil soll die Schmuck- und Uhrenmesse Baselworld auf den Prüfstand kommen.

 „Das Messe- und Veranstaltungsgeschäft hat großes Wachstumspotenzial, das wir zu nutzen versuchen“, sagte Verwaltungsratspräsident Andrea Zappia jetzt vor den Medien.

Die Pläne zur Transformation seien aufgestellt – jetzt müssten sie umgesetzt werden. Zappia, der von 2011 bis 2019 Chef der zum Medienkonzern der Murdoch-Familie gehörenden Sky-Gruppe war, hat im Verwaltungsrat und mit dem ebenfalls erst seit einem Jahr amtierenden Chef Beat Zwahlen die Strategie neu definiert. Sie stützt sich auf die drei Säulen „Community Platforms“ beziehungsweise physische und digitale Formate,´„Experience Marketing“ etwa für die Erarbeitung und Umsetzung von Event-Lösungen sowie auf die „Venues“ in den Hallen in Basel und Zürich.

„Das Bedürfnis der Menschen auf Begegnungen und persönlichen Austausch ist nach der Pandemie sehr groß“, ist Zappia überzeugt. „Davon profitiert unsere Branche.“ Und die MCH Group könne mit der lokalen Verankerung der Stadt Basel und den weltumspannenden Beziehungen des zweiten Ankeraktionärs James Murdoch eine wichtige Rolle im Messe- und Event-Geschäft spielen. „Dabei ist die Art Basel unser Juwel.“

Ungewisse Zukunft

In den Hintergrund gerückt ist die vor Jahren noch wichtigste Messe im MCH-Portfolio, die Baselworld. Nachdem zunächst die Swatch Group abgesprungen war, verließen etwa auch Uhrenhersteller wie Rolex, Patek Philippe sowie Hublot, Zenith und TAG Heuer aus dem französischen LVMH-Konzern die Baselworld.

Während Swatch an eigenen Veranstaltungen Neuheiten präsentiert, wechselten die anderen Marken nach Genf an die diese Woche beginnende „Watches & Wonders“.

Was mit der Baselworld geschehe, sei noch unklar, sagte Zwahlen. Derzeit werde die Marke und das Messe-Format auf den Prüfstand gestellt, wobei für eine mögliche künftige Veranstaltung auch die Teilnahme von Ausstellern aus der gesamten Luxusgüterbranche infrage komme. Bis dato fokussierte Baselworld sich auf Uhren und Schmuck.

Die 2020 in „HourUniverse“ umgenannte Baselworld sollte im Frühjahr stattfinden und einen Neustart erleben. Die Absage begründete die MCH-Gruppe mit den Erfahrungen aus dem Pop-Up Event an den Geneva Watch Days und auf intensiven Gesprächen mit Herstellern und Hädlern.

Finanzen

Die MCH Group weist für das Jahr 2021 mit minus 17,3 Millionen Franken einen deutlich geringeren Jahresverlust aus. 2020 hatte das Unternehmen noch ein Minus von 72,2 Millionen Franken geschrieben. Mit einem Betriebsertrag von 243,3 Millionen Franken wurde trotz anhaltender Pandemie das Ergebnis des Vorjahres (188 Millionen) übertroffen.

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