Basel Biotech weiterhin im Aufwind

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Die Schweizer Biotech-Branche hat im vergangenen Jahr einen wichtigen Beitrag in der globalen Covid-19-Bekämpfung geleistet. Foto: pixabay

Wirtschaft: Schweizer Biotech-Branche hält sich gut in unruhigen Gewässern

Die Schweizer Biotech-Branche hat im vergangenen Jahr einen wichtigen Beitrag in der globalen Covid-19-Bekämpfung geleistet. Die Branche befindet sich trotz des zuletzt eingetrübten Umfeldes weiterhin im Aufwind.

Basel/Zürich (sda). Unter Hochdruck forschten die Schweizer Biotechunternehmen 2021 an Therapien und Diagnostika, um das Coronavirus zu bekämpfen. Wie eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens EY hervorhebt, stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung nach einem bereits rekordverdächtigen 2020 im vergangenen Jahr nochmals an.

Insgesamt steckten die Unternehmen knapp 2,6 Milliarden Franken in Forschungsprojekte, ein Plus von etwa 300 Millionen gegenüber 2020. Dies könne als finanzielle Bestätigung der Schweizer Innovationskraft angesehen werden, heißt es in der Studie.

„Dank ihrer Innovationskraft und der hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung verfügt die Schweizer Industrie über eine gesunde Produktpipeline, und die Zahl der behördlichen Zulassungen bleibt auf hohem Niveau“, stellt der Bericht weiter fest. So erteilte die Schweizer Zulassungsbehörde Swissmedic im vergangenen Jahr 45 neuen Medikamenten grünes Licht. Auch dies ist ein Anstieg gegenüber den 42 Mitteln im Vorjahr.

Starkes Jahr

Wie aus dem im Mai vorgestellten Swiss Biotech Report bereits bekannt ist, erwirtschaftete die Schweizer Biotechbranche im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von 6,7 Milliarden Franken.

Dies sind 1,8 Milliarden mehr als 2020. Gestiegene Produktumsätze, Kollaborationen sowie Lizenzabkommen haben dieses Plus maßgeblich getragen, wie es in dem EY-Report heißt.

Auch in puncto Finanzierung schaut die Branche auf ein starkes Jahr zurück. Insgesamt sammelten die Schweizer Biotechunternehmen über Anschlussfinanzierungen oder Kollaborationen mehr als 3,3 Milliarden Franken ein.

Wie genau sich Umsatz und Finanzierung allerdings im laufenden Jahr entwickeln, sei derzeit etwas ungewiss, sagte Lifescience-Experte Frederik Schmachtenberg von EY anlässlich einer Medienkonferenz. Er verweist dabei auch auf die Verwerfungen an den Finanzmärkten in den vergangenen Monaten.

Investoren scheuen Risiko

Das Dilemma der Branche sei die Tatsache, dass viele Firmen – speziell in den Jahren 2020 und auch zum Teil noch 2021 – an die Börse gegangen seien, die über eine sehr frühe Forschungspipeline verfügten. Ihre Produktkandidaten waren zum Teil also noch nicht sehr weit erforscht, womit das Forschungsrisiko zugenommen habe. Angesichts der Aussicht auf steigende Zinsen und den geopolitischen Verwerfungen seien Investoren weniger risikofreudig. Für Biotechunternehmen heißt das, sie müssen innovative Lösungen suchen, um sich frisches Kapital zu beschaffen. Schmachtenberg geht davon aus, dass im laufenden Jahr und darüber hinaus Partnerschaften mit größeren Konzernen eine lukrative Alternative darstellen.

Auf diese Weise füllen die großen Pharmakonzerne ihre Forschungspipeline, während sich die kleineren Unternehmen Einmal- und Meilensteinzahlungen sichern.

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