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Basel Brot und Spiele

Die Oberbadische
Ein Höhepunkt jagte den anderen beim jüngsten Römerfest rund um Augusta Raurica. Zwei Tage lang war jede Menge Spektakel aus ehemaliger Römerzeit geboten, wozu jede Menge Tanz gehörte. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Römerfestival in Kaiseraugst

Das Rad der Geschichte kann man zwar nicht zurückdrehen Aber Eintauchen in die Historie, ein wenig schwelgen in der Vergangenheit, das ist natürlich möglich. Und wo könnte das besser funktionieren als im Baselbieter Örtchen Augst und in der antiken Römerstadt Augusta Raurica? Und so war die jüngste Auflage des Römerfestes erneut eine informative wie illustre Zeitreise in das Geschehen vor rund 2000 Jahren.

Augst. „Wir organisieren hier das größte Römerfest der Schweiz“, werben die Veranstalter schon seit Jahren. Und in der Tat, wer einmal beim Römerfest im Areal von Augusta Raurica dabei war, der weiß, dass Werbung auch stimmen kann. Und so verwandelten auch diesmal wieder Tausende das gesamte Areal in einen lebendigen Schauplatz mit historischem Anschauungsunterricht. Und so konnte sich jeder ein gutes Bild davon machen, wie es wohl vor rund 2000 Jahren hier einmal zugegangen sein musste.

Der Ausflug in die römische Antike, in die Welt der grazilen Tänzerinnen, kraftstrotzenden Gladiatoren und Legionäre oder auch in die der fingerfertigen Handwerker liegt weiterhin voll im Trend. Tief eintauchen in den Alltag ehemaliger römischer Zeit, das war angesagt. Ein Highlight jagte das andere. Das Erlebnis für die gesamte Familie war allemal garantiert.

Johlendes Publikum

Johlendes Publikum, schepperndes Waffengeklirr, brüllende Legionäre, lachende Kinder, schreiende Händler, singende Musikerinnen, dazwischen die Arbeitsgeräusche der Handwerker und der allgegenwärtige Duft von Holzfeuer, Spanferkel und Pferdemist. All das beherrschte die Szenerie auf dem weitläufigen Areal. Am zweitägigen Fest belebten mehr als 800 Mitwirkende die ehrwürdigen Monumente der alten Römerstadt und verhalfen ihr – zumindest ein Wochenende lang – zu neuem Glanz. Gladiatorenkämpfe, Theater-Spektakel, Wagenrennen für Familien, Tanzeinlagen, und zwar die meist orientalisch angehaucht und in tollen Gewändern, und über 30 Mitmachstationen für Groß und Klein ließen den jüngsten Römerevent so zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Die Besucher ließen sich gern in die lebendige und farbenfrohe Welt der einstigen Römerstadt am Südufer des Rheins entführen. Lebendiger kann Geschichte in der Tat nicht sein.

Nicht nur die Quantität, sondern vor allem Qualität sind beim Römerfest Trumpf. „Sämtliche Programmpunkte der rund 800 Darsteller werden sorgfältig geprüft und ausgewählt“, informierte Karin Kob, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit in Augusta Raurica. Die wissenschaftliche Grundlage jeder Darbietung sei ein absolutes Muss. Den unvergleichlichen Reiz dieses Römerfestes machte erneut aus, dass nicht nur trockene Fakten aus längst vergangenen Zeiten geliefert werden, sondern der Besucher quasi 1:1 live die römische Geschichte erleben durfte. So oder so ähnlich muss es ja wohl tatsächlich damals gewesen und zugegangen sein. „Wir wollen mit unseren Vorführungen möglichst nahe am einstigen Original. Allerdings aufgepasst: Wer unbedingt die Gladiatoren sehen wollte, musste sich einen genauen Plan machen, um das Spektakel ja nicht zu verpassen. Denn so römischer Kämpfer ist nur alle paar Stunden in der Arena.

Römische Köstlichkeiten

Das Gute wiederum: Größter Wert wird zudem auf die kulinarischen Köstlichkeiten nach römischen zweitägige Spektakel neben dem großen Aufmarsch an „Soldaten“ und gewöhnlichen Bürgern Augusta Rauricas wie gewohnt eine Fülle an Einblicken ins damalige quirlige Leben.

Neben mit Honig gesüßtem Gewürzwein konnte man sich auch an einem über dem offenen Feuer gebratenen Spanferkel gütlich tun, Schlangenbrot inklusive. Oder man ging bei einem römischen Steinmetz in die Lehre, nahm Unterricht im Schwertkampf oder Tanzen, bemalte Schilde und stellte Mosaike her oder bug selbst Brot. Wem jedoch nicht nach körperlicher Ertüchtigung zumute war, konnte sich auch einfach auf eine Liege fallen lassen und dem emsigen Treiben auf dem Markt zuschauen. Wer wollte, durfte auch eben schnell mal in authentische Kleidung von damals schlüpfen und sich ein bisschen mehr als ohnehin schon als Römer fühlen. Angesichts der heißen Temperaturen am Wochenende nutzten nicht allzu viele Besucher diese Chance.

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