Basel Coronatests lassen Kassen klingeln

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Wirtschaft: Roche wächst erneut vor allem dank starker Diagnostik-Geschäfte

Die starke Ausrichtung auf Corona-Therapien und -Tests hat dem Pharmakonzern Roche auch im ersten Quartal 2022 nochmals einen Umsatzschub gegeben. Dabei zogen vor allem die Umsätze in der Diagnostik-Sparte erneut stark an. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Basel (sda). Auf Gruppenebene setzte Roche in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 16,4 Milliarden Franken um, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreswert, wie Roche gestern mitteilte.

Zu konstanten Wechselkursen legten die Verkäufe um elf Prozent zu und lagen damit über der Zielsetzung des Roche-Managements. Dieses hatte für das Gesamtjahr ein Wachstum bis in den niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

In der für Roche zentralen Pharmasparte stiegen die Erlöse um fünf Prozent auf knapp 11,2 Milliarden Franken. Dabei konnten die starken Umsätze mit den neueren Therapien wie dem MS-Mittel Ocrevus oder dem Blutermittel Hemlibra die Umsatzeinbußen durch Nachahmerprodukte für die altgedienten Kassenschlager Avastin, Herceptin und MabThera/Rituxan mehr als ausgleichen.

Wachstum in Japan sticht heraus

Regional betrachtet, zogen in den ersten drei Monaten vor allem die Umsätze in Japan mit einem Plus von 57 Prozent auf 1,3 Milliarden sehr stark an. Roche begründet dies mit einer hohen Nachfrage nach der Corona-Therapie Ronapreve und anderen Medikamenten wie Polivy zur Behandlung von Blutkrebs oder Evrysdi, das zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA) eingesetzt wird. Während die Umsätze auf dem wichtigen US-Markt um vier Prozent auf 5,5 Milliarden zunahmen, gingen sie in Europa um fünf Prozent auf 2,1 Milliarden zurück. Auf dem US-Markt konnten starke Verkaufszahlen für Mittel wie Ocrevus und Hemlibra der Erosion durch Biosimilars besser entgegenwirken als in Europa, wo diese zu dem Minus mit beitrugen.

In der kleineren Diagnostics-Sparte nahm der Umsatz dank eines erneut starken Absatzes mit Corona-Tests um 22 Prozent auf 5,3 Milliarden Franken zu. Speziell die Bereiche Molekulare Diagnostik und die sogenannte Central & Point of Care Diagnostik profitierten von der hohen Test-Nachfrage. Nach dem starken ersten Quartal rechnet Roche für den weiteren Jahresverlauf aber damit, dass die Nachfrage nach Corona-Tests deutlich sinken wird.

Basisgeschäft zeigt eine gute Dynamik

Gleichzeitig habe das Basisgeschäft mit seinem Umsatzplus eine gute Dynamik gezeigt. Insbesondere im Bereich Immundiagnostik, wozu vor allem die Tests für Herzkrankheiten beitrugen, sei man weiter gewachsen.

Die ausgewiesenen Zahlen liegen überwiegend über den Analystenschätzungen. Gewinnzahlen legt Roche nach drei Monaten traditionell nicht vor.

Für das Geschäftsjahr 2022 bleibt das Roche-Management bei seinem vorsichtigen Ausblick. Zu konstanten Wechselkursen peilt der Konzern ein Verkaufswachstum im stabilen bis niedrigen einstelligen Prozentbereich an. Der Kerngewinn je Titel soll etwas stärker – nämlich im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich – zulegen. Außerdem bleibt die Gruppe bestrebt, die Dividende zu erhöhen.

Wie bereits bei der Vorlage der Jahreszahlen wiederholt Roche zudem die Erwartung, dass die Verkäufe von Covid-19-Medikamenten und -Diagnostika um rund zwei Milliarden auf etwa fünf Milliarden Franken sinken werden. Die Verkaufsrückgänge durch Biosimilars wiederum dürften sich 2022 auf rund 2,5 Milliarden belaufen. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2021 gingen dem Konzern wegen Nachahmerprodukten 4,5 Milliarden verloren.

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