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Basel Damit Basel grüner wird

Michael Werndorff
 Foto: Michael Werndorff

Bauarbeiten: Kanton macht beim Fernwärmeausbau Tempo /Zahlreiche Sanierungen geplant

Von Michael Werndorff

Basel. Allein ein Viertel des CO2-Ausstoßes in Basel-Stadt entfällt aufs Wohnen und Heizen. Damit der Kanton bis zum Jahr 2037 die Netto-Null erreicht, wird beim Fernwärmeausbau Dampf gemacht. Bis zum Jahr 2037 sollen 60 Kilometer neue Leitungen gebaut werden und 70 Prozent der Basler Haushalte ans Fernwärmenetz angeschlossen werden, wie Esther Keller, Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements, am Freitag ankündigte.

„Wir bauen fürs Klima“, kommentierte Keller eine Vielzahl an Baustellen, welche in den kommenden Jahren Teil des Basler Stadtbilds sein werden. Über die nächsten 14 Jahre soll es gut 50 Prozent mehr Baustellen geben, war weiter zu erfahren. „Das wird auch eine Belastung für das Gewerbe“, verwies Keller auf die Sicherstellung der Logistik für ansässige Unternehmen. Gleichzeitig müssten die Baustellen als wichtige Chance begriffen werden, mehr für die Biodiversität in der Stadt zu unternehmen. Denn: Mit jedem Bauprojekt werde auch geprüft, wie durch Entsiegelung mehr Grün geschaffen werden kann.

Zusätzliche Bäume sollen gepflanzt werden

Am Dreispitzknoten sind acht zusätzliche Bäume und die Entsiegelung von 200 Quadratmeter Boden vorgesehen. Sieben zusätzliche Straßenbäume sowie entsiegelte Parkplätze sollen künftig für eine grünere Hardstraße sorgen. In der Innenstadt werden zum Beispiel die Petersgasse und die Herbergsgasse fußgängerfreundlicher und attraktiver.

Basel hat ehrgeiziges Klimaziel

Basel-Stadt verpasste sich Ende November das ehrgeizigste Klimaziel der Schweiz (wir berichteten). Die Stimmberechtigten hatten sich damals mit einem Ja-Stimmenanteil von 64 Prozent für den Gegenvorschlag zur Klimagerechtigkeitsinitiative ausgesprochen und ein Netto-Null-Ziel beim Treibhausgas-Ausstoß bis zum Jahr 2037 beschlossen. Im laufenden Jahr werden die Industriellen Werke Basel (IWB) die Fernwärme im Gellert-Quartier, im unteren Kleinbasel und im Wettsteinquartier ausbauen, berichtete Kaspar Sutter, Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt. Laut Sutter wird damit den Hausbesitzern eine einfache Alternative zu fossilen Heizungen und mehr Versorgungssicherheit angeboten.

Schon heute besteht in Basel das größte Fernwärmenetz der Schweiz, nun sollen weitere 460 Millionen Franken investiert werden, damit bis 2037 60 Kilometer neue Leitungen gebaut und 70 Prozent der Basler Haushalte ans Fernwärmenetz angeschlossen werden können. So sollen 80 Prozent des Wärmebedarfs im Stadtgebiet durch Fernwärme abgedeckt werden, machte Sutter deutlich. „Das ist ein sehr ambitioniertes Programm.“

Vorausschauend merkte er an, dass auch eine Dekabonisierung der Fernwärme erfolgen wird: So soll ab dem Jahr 2024 ein Anteil von 80 Prozent CO 2-neutral sein.

Netze sollen verstärkt werden

In den ersten Jahren des Fernwärmeausbaus konzentrieren sich die IWB auf die strategische Netzverstärkung, erklärte Evelyn Rubli, Leiterin Geschäftsbereich Wärme IWB. Zunächst werden die großen, zentralen Fernwärmeleitungen gebaut, damit in Zukunft in alle Fernwärmegebiete genügend Energie transportiert werden kann. Ebenfalls prioritär behandelt werden bestehende, fossile Quartier-Wärmeverbünde, die IWB ins Fernwärmenetz integrieren wird. Danach baut der Energieversorger die kleineren Leitungen und den größeren Teil der Hausanschlüsse.

Heute umfasst das Fernwärmenetz 120 Kilometer Leitungen und 6500 Kunden, bis 2037 rechnen die Verantwortlichen mit 13 000 Kunden und 180 Kilometer Leitungen.

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