Einsturz möglich?
Angesichts des Brückeneinsturzes bei Baltimore, wo ein Containerschiff die Francis Scott Key Bridge rammte, erscheint der Basler Rheinabschnitt in einem besonderen Licht. Könnte es auch dort zu einem Brückeneinsturz kommen? Oder könnte geladenes Gefahrgut zum Verhängnis werden? Zwar ist der Bremsweg eines Rheinschiffs recht lang, und auch ein Kurswechsel geht nicht in Sekundenschnelle, doch das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) gibt Entwarnung: „Die Brücken im Kanton sind auf Schiffsanprall ausgelegt. Das heißt: Kollidiert ein Schiff mit einer Brücke, so hält diese dies aus“, macht BVD-Sprecher Daniel Hofer auf Anfrage unserer Zeitung deutlich. In der Vergangenheit kam es bereits zu unterschiedlich heftigen Kollisionen, welche die Statik der Brücken jeweils nicht beeinträchtigt hätten. „Unsere Brücken müssen nicht nur möglichen Kollisionen standhalten, sondern auch Hochwasser. Da wirken enorme Kräfte.“ Bei Hochwasser fahren keine Schiffe – somit sind die Brückenpfeiler laut Hofer bei normalem Wasserstand mit hoher Reserve ausgestattet.
Indes: Wenn es zu einem Motorausfall oder einem Problem mit der Ruderanlage kommt, wird es heikel. Das zeigte im Jahr 2019 eine Havarie, als der Frachter „Camaro IV“ in Basel gleich mit zwei Brücken kollidierte. Ursache war ein Motorausfall, steuern ließ sich das Schiff nur noch mit dem Bugstrahler. Und 1984 krachte bei Hochwasser das rheinaufwärts fahrende Schiff „Corona“ gegen die Mittlere Brücke. Das mit 900 Tonnen Tonerde beladene Schiff schlug leck, bekam Schlagseite und sank.