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Basel Den Langsamverkehr fördern

Die Oberbadische
Eine Velohochbahn aus Holz soll bis August 2022 im Baselbiet in Betrieb gehen.Foto: zVg/Juri Weiss Foto: Die Oberbadische

Mobilität: Eine Velobahn aus Holz wird bei Pratteln geplant

Pratteln (sda). Die Baselbieter Regierung und das Bundesamt für Straßen (Astra) möchten zwischen Pratteln und der Römerstadt Augusta Raurica als Pilotprojekt eine Velobahn aus Holz bauen. Damit sollen E-Bike-Fahrer schneller zum Ziel gelangen. Die sogenannte Velohochbahn soll bis zum eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Pratteln im August 2022 in Betrieb gehen. Vorgesehen ist die E-Bike-Schnellroute zwischen Pratteln und Augst. Der genaue Verlauf, der zwischen zwei und drei Kilometer umfasst, muss noch definiert werden.

Der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektor Isaac Reber (Grüne) bezeichnete das Projekt vor den Medien als ambitioniert und gewagt. „Aber unsere Verkehrsinfrastruktur ist am Anschlag. Deshalb braucht es Mut und neue Ideen.“ Zudem passe das Pilotprojekt auch zum Ziel der Regierung, die E-Mobilität als umweltfreundliche Verkehrsform zu fördern.

Die Velobahn soll in Brückenlage und aus Holz der Firma „Häring“ in Muttenz gebaut werden. Sie soll etwa fünf Meter über dem Boden in die Höhe ragen und vier bis fünf Meter breit werden. Geplant sind pro Richtung zwei Fahrspuren – eine schnelle und eine langsame Spur. Auch ist für die Stromproduktion der Einsatz von Photovoltaikmodulen in den Geländern geplant.

Für die Erstellung hat die Bau- und Umweltschutzdirektion neben „Häring“ die Firma „Urb-X“ mit einem Studienauftrag mit Kosten von insgesamt 130 000 Franken beauftragt. Hinter dem Start-up-Unternehmen steckt Klaus Kirchmayr, der noch bis Ende November Fraktionschef der Baselbieter Grünen ist. Er geht davon aus, dass die Velobahn, die eine Kapazität von mehr als 3000 Velos pro Stunde und Richtung bieten soll, „mit wenigen Eingriffen schnell gebaut“ werden kann.

Wie hoch die Kosten des Pilotprojekts sein werden, ist wegen der unbekannten Streckenführung noch unklar. Der Preis bewegt sich laut Kirchmayr aber für eine „reine Strecke“ bei rund zwei Millionen Franken pro Kilometer.

Unterstützung von Pratteln

Das Astra will das Pilotprojekt finanziell unterstützen. Eine Velobahn in Hochlage sei sehr interessant, sagte Martin Urwyler, der beim Astra Bereichsleiter für den Langsamverkehr ist. Würden mehr Menschen aufs Velo umsteigen, würde dies zu einer Entlastung von zwei bis vier Prozent auf den Nationalstraßen führen. „In den Morgen- und Abendspitzenstunden kann dies entscheidend dafür sein, ob der Verkehr fließt oder nicht“, meinte Urwyler.

Laut Volkswirtschaftsdirektor Thomas Weber (SVP) bildet das Pilotprojekt ein Lückenschluss zwischen dem Veloroutennetz Pratteln und Frenkendorf. Auch die Gemeinde Pratteln steht dem Projekt laut einer Mitteilung wohlwollend gegenüber.

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