Mit dem bisherigen Konzept habe sich die rasante Ausbreitung des Wolfs nicht eindämmen lassen, sagte Reinhard Schnidrig vor den Medien in Bern. Schnidrig ist Sektionschef Wildtiere im Bundesamt für Umwelt (Bafu). Derzeit sind in der Schweiz gemäß Angaben des Bundes 32 Wolfsrudel mit insgesamt rund 300 Wölfen unterwegs. Im Jahr 2020 waren es noch elf Rudel mit gut 100 Wölfen gewesen. In der Folge ist auch die Zahl der gerissenen Nutztiere gestiegen: von 446 im Jahr 2019 auf 1480 im vergangenen Jahr. Vor allem für die Alpwirtschaft mit Schafen und Ziegen ist das ein Problem. Aber die Wölfe reißen auch Kälber, Alpakas und Pferde.
„Der Wolf bleibt auch mit dem revidierten Jagdgesetz eine geschützte Tierart“, sagte Bundesrat Albert Rösti. Nur in begründeten Fällen dürften die Kantone ganze Rudel entfernen. Dies bedeutet, dass die minimale Anzahl Wolfsrudel in einer Region überschritten sein muss. In der Schweiz sind laut Jagdverordnung fünf Regionen mit bestimmten Mindestmengen an Rudeln festgelegt.