Basel Die Pandemie ist auf dem Rückzug

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In der Schweiz sinken die Corona-Zahlen. Zugleich lässt die Impfbereitschaft gerade bei Jüngeren nach. Foto: sba/Frank Augstein

Gesundheit: Fallzahlen in der Schweiz in allen Altersgruppen rückläufig / Impfbereitschaft lässt nach

Basel/Bern - Die Corona-Pandemie ist in der Schweiz auf dem Rückzug. Darin sind sich das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Covid-19-Task-Force des Bundes einig. Beigetragen hat dazu demnach die kontinuierliche Lieferung und Verabreichung von Impfstoffen, so dass bis Dienstag mehr als zwei Millionen Menschen vollständig geimpft waren.

Allein in der laufenden Woche treffen 600 000 Covid-19-Impfdosen ein, wie Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle im BAG, am Dienstag vor den Medien in Bern sagte. Und mit den am Dienstag gemeldeten 429 Fällen von Neuinfektionen mit dem Coronavirus liege dieser Wert seit Freitag unter 500. Auch die Zahl der Todesfälle sei tief.

Fallzahlen in allen Altersgruppen rückläufig

Die Fallzahlen seien in allen Altersgruppen rückläufig. Und auch in den Nachbarländern zeige sich der Trend ähnlich. Großbritannien hingegen sehe sich mit einem Anstieg konfrontiert.

Um die Auswirkungen der Lockerungen zu beurteilen, sei es noch zu früh, sagte Masserey weiter. 40 Prozent der Bevölkerung hätten allerdings bereits die erste Impfdosis erhalten, bei den Erwachsenen sogar 50 Prozent. Vollständig geimpft, also zwei Mal, sind demnach 24 Prozent der Bevölkerung.

Impfung ist kein Freipass für Reisen

Es sei wichtig, dass die Impfbereitschaft konstant und die Impfgeschwindigkeit hoch blieben, um einen starken Schutz auch gegen die Varianten des Virus zu erreichen, sagte Masserey. Sie warnte, das Covid-19-Zertifikat sei kein Freipass für Reisen. Es gelte nach wie vor, sich über die Regelungen im Zielland zu informieren.

Der Rückgang der Pandemie ließ sich am Dienstag deutlich an den Zahlen ablesen: Neben den 429 neuen Coronavirus-Ansteckungen wurden dem Bundesamt für Gesundheit am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 31 Krankenhauseinweisungen und vier neue Todesfälle gemeldet. Auf 100 000 Einwohner gerechnet waren das in den vergangenen zwei Wochen 96,99 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 28. Mai bei 0,75.

Impfbereitschaft lässt nach

Insgesamt wurden bis Mittwochabend 5 884 950 Impfdosen an die Kantone und das Fürstentum Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 5 491 240 Dosen verabreicht. 2 066 994 Personen sind vollständig, also zwei Mal, geimpft.

Unterdessen beobachtet die Berner Kantonsärztin ein Nachlassen der Impfbereitschaft. Es sei eine gewisse „Sättigung“ eingetreten; das zeige sich daran, dass Impftermine längere Zeit offenbleiben, sagte Linda Nartey, außerdem Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärzte (VKS), vor den Medien in Bern. Diese „Sättigung“ sei besonders zu beobachten bei der Impfgruppe der 16- und 17-Jährigen.

Laut Hartley wurden bis Dienstagvormittag 249 Zertifikate für geimpfte, 14 für genesene und zwei für Coronavirus-negativ getestete Personen ausgestellt. Für die Kantone sei die Ausstellung der Zertifikate eine Herausforderung und der Fahrplan ambitioniert. Aber es sei klar, dass die Zertifikate Ende Juni bereit gestellt sein müssten. Bern ist Pilot-Kanton des Bundes für Impfzertifikate.

Impf-Drive-In im Kanton Solothurn

Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset besuchte am Dienstag mit Solothurn einen der letzten Kantone auf seiner Tour durch die Schweiz. Das Impfen müsse so einfach wie möglich sein, betonte er dort. Eine sehr innovative Möglichkeit seien die Impf-Drive-Ins, die der Kanton seit Anfang Juni als schweizweite Premiere betreibt.

Wer sich in einem der Drive-ins in Grenchen, Zuchwil oder Lostorf impfen lassen will, muss dafür sein Auto nicht verlassen: Sowohl die Formalitäten und die Befragung als auch die Impfung selbst werden durch das Fenster des Fahrzeugs vorgenommen.

Weiter bekräftigte Berset in Solothurn den Plan des Gesamtbundesrates, diesen Freitag die Beratung für einen weiteren Öffnungsschritt zu starten. Dieser soll Anfang Juli in Kraft treten. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Berset vor den Medien in Solothurn. Man müsse aber aufpassen: „Wir sind noch nicht am Ende.“

Zahlen für beide Basel

Im Kanton Basel-Stadt waren gestern acht Patienten mit Covid-19 im Krankenhaus, davon zwei auf der Intensivstation. In Baselland befanden sich drei Erkrankte im Krankenhaus. Seit Beginn der Pandemie sind in Baselland 220 Menschen, im Stadtkanton 425 Menschen an Corona verstorben.

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