Basel Die Zeit heilt alle Wunden

(sda)
Glückliche wie unglückliche Ereignisse wirken laut einer Basler Studie nicht so lange nach, wie Betroffene meinen. Foto: Archiv

Forschung: Basler Wissenschaftler stellen Glücksstudie vor.

Basel - Wichtige Lebensereignisse wie eine Heirat oder der Tod des Partners wirken weniger lange nach, als Betroffene glauben. Menschen können offenbar ihr eigenes Wohlergehen schlecht vorhersagen, berichten zwei Basler Forscher.

Menschen überschätzen systematisch, wie lange ein wichtiges Ereignis in ihrem Leben sich auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Das berichten Reto Odermatt und Alois Stutzer von der Universität Basel. Ihre Studie mit 30 000 Teilnehmern widerspricht damit der grundlegenden Annahme der ökonomischen Theorie, dass Personen in der Regel korrekt vorhersagen können, was ihnen wie viel Nutzen bringt.

Odermatt und Stutzer nutzten für ihre Studie Daten aus einer wiederholten Befragung von Personen in Deutschland und konzentrierten sich dabei auf Menschen, die gerade einschneidende Lebensereignisse erlebt hatten. Bei diesen verglichen sie, wie hoch die Befragten kurz nach dem Ereignis ihre Lebenszufriedenheit in fünf Jahren einschätzten und wie sie ihre tatsächliche Zufriedenheit fünf Jahre später beschrieben.

Zwar ließen positive Ereignisse wie eine Heirat die Lebenszufriedenheit stark ansteigen und negative Ereignisse wie der Tod des Partners oder Arbeitsunfähigkeit ließen sie stark sinken, wie die Uni Basel mitteilte. Dieser Effekt hielt jedoch weniger lange an als die Betroffenen glaubten. Davon berichten die Forscher im Fachblatt „Journal of the European Economic Association“.

Ein Dämpfer dürfte dies für frisch Vermählte sein: Sie überschätzen demnach systematisch, wie zufrieden sie fünf Jahre später sein werden. Hoffnung machen könnten die Resultate aber jenen, die ihren Lebenspartner verloren haben oder arbeitslos geworden sind. Diese Gruppe der Befragten glaubte, ihre Lebenszufriedenheit werde viel länger deutlich eingeschränkt bleiben, als dies tatsächlich der Fall war.

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