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Basel Dopingmittel statt Drogen

sda/awp
Die Grenzwächter haben viel zu tun. Foto: Michael Werndorff

Zugenommen hat laut Schweizer Zoll auch der Fleischschmuggel. Der Online-Handel wirkt sich ebenfalls aus.

Der Schweizer Zoll hat im Jahr 2023 weniger Drogen und mehr Dopingmittel sichergestellt. Der Fleischschmuggel verdoppelte sich im Jahresvergleich. Der Handelsverkehr wuchs um zehn Prozent und die Einnahmen gingen um 700 Millionen Franken zurück.

Handelsverkehr

Im Handelsverkehr erfasste das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) 60,7 Millionen Zollanmeldungen, wie es am Dienstag mitteilte. Zurückführen lässt sich die zehnprozentige Zunahme vor allem auf das Plus von fast 20 Prozent bei den Einfuhren durch den Online-Handel. Dadurch gab es deutlich mehr Einzellieferungen für Privatpersonen.

Die Zahl der vom BAZG registrierten gefälschten Markenartikel blieb laut Mitteilung sowohl im Handelswarenverkehr als auch im Reiseverkehr stabil.

Rückgang bei Drogen

Bei den Drogen gab es deutliche Rückgänge. Das BAZG stellte im vergangenen Jahr 243 Kilo Marihuana nach 476 Kilo im Vorjahr sicher. Die sichergestellte Heroin-Menge sank von elf auf sieben Kilo. Beim Kokain blieb das Volumen mit 110 Kilo auf dem Niveau der Vorjahre, wenn man einen Großfund im Jahr 2022 herausrechnet. Dieser führte zu einem statistischen „Ausreißer“ von 568 Kilo.

Illegale Arzneimittel

Im Auftrag des Heilmittelinstituts Swissmedic entdeckten die Grenzbehörden 6659 Sendungen mit illegalen Arzneimitteln. Das sind etwas weniger als im Jahr 2022. Mit 43 Prozent stammte der größte Teil nicht mehr aus Osteuropa, sondern aus Indien. Dopingpräparate fand das BAZG in 1422 Zustellungen, ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022 mit 1013 Lieferungen.

Fleischschmuggel

Ein Schwerpunkt in der Strafverfolgung durch das BAZG war 2023 der Fleischschmuggel. So ermittelte die Behörde 263 Tonnen geschmuggeltes Fleisch, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.

Weniger Einnahmen

Die Einnahmen des BAZG sanken 2023 um 0,7 Milliarden auf 23,6 Milliarden Franken. Damit trägt das Bundesamt zu rund einem Drittel der gesamten Bundeseinnahmen bei. Den Rückgang gegenüber dem Vorjahr führt die Zollbehörde auf ein verändertes Konsumverhalten zurück. So erklärt sich die Abnahme bei der Mineralölsteuer und der CO2-Abgabe auf Brennstoffe.

Die Verringerung bei der Tabaksteuer begründet das Bundesamt mit dem vermehrten Zigaretten-Kauf im Ausland oder in Zollfreiläden aufgrund der Preisdifferenz. Hinzu kommen die sinkenden Raucherzahlen sowie ein wachsender Anteil tiefer besteuerter Tabak-Alternativen.

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