Basel Ein Baum der Zukunft?

Dominique Spirgi
 Foto: KBH.G

Kunstintervention: „Arena für einen Baum“ von Klaus Littmann auf Münsterplatz

Basel. Auf dem Basler Münsterplatz lädt bis 24. Mai eine „Arena für einen Baum“ zur künstlerischen Naturbetrachtung. Der Basler Kunstimpresario Klaus Littmann knüpft mit dieser Intervention an sein spektakuläres Stadion-Waldprojekt von 2019 in Klagenfurt an.

Wie ein riesiger durchlässiger Weidenkorb sieht das Gebilde aus, das in die gute urbane Stube Basels, den Münsterplatz, gestellt wurde. Mitten drin ragt ein rund acht Meter hoher Baum in die Höhe, den man von Sitzstufen aus im Innern der Arena in Musse betrachten kann. Der Name der Installation, „Arena für einen Baum“, ist somit Programm.

Die Idee stammt vom Basler Kunstimpresario Klaus Littmann, der sich weit über die Grenzen seiner Heimatstadt als Organisator für Kunstinterventionen im öffentlichen Raum einen Namen gemacht hat. Zuletzt hatte er mit dem spektakulären Projekt „For Forest – die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“ für große Aufmerksamkeit gesorgt. Littmann hatte 2019 ein Fußballstadion im österreichischen Klagenfurt in eine Arena für einen Wald mit 299 Bäumen verwandelt.

Inschutznahme eines Baums

Bei der Intervention in Basel, die von der Kulturstiftung Basel KBH.G getragen wird, ist ein Baum quasi als künstlerisches Readymade übrig geblieben. Das ändert laut Littmann den inhaltlichen Hintergrund der Intervention. Sei die Aktion in Klagenfurt noch von der düsteren Vision getragen gewesen, dass sich die Natur dereinst vielleicht nur noch in einem Reservat betrachten lasse, handle es sich in Basel quasi um die Inschutznahme eines Baumes.

Im ersten Moment erhebt die elegant geschwungene Holzarena den „Stellvertreter des Waldes“, so Littmann, zum kontemplativen Kunstwerk, als das man den Baum in seiner natürlichen Umgebung wohl weniger wahrnimmt.

Der Baum selber, es handelt sich um einen kaukasischen Eisenholzbaum, ist aber mehr als das. Im urbanen Raum könne es ein Baum der Zukunft sein, sagte der an der Intervention beteiligte Basler Landschaftsarchitekt Enzo Enea. Anders als viele traditionelle heimischen Arten halte der Eisenholzbaum der besonders in den Städten spürbaren Klimaerwärmung gut stand.

Der Baum wird entsprechend nach Abschluss der Laufzeit der Intervention als Geschenk in Basel verbleiben, während die Arena mit neuen Bäumen an weitere, heute noch nicht genau feststehende Orte ziehen wird. Die Stadt Basel wird ihm in einem Park eine definitive Bleibe bieten.

Die jeweils von 11 bis 20 Uhr begehbare „Arena für einen Baum“ ist maßgeblicher Teil einer Ausstellung, welche die Kulturstiftung Basel KBH.G am 11. Mai in ihrem Stammhaus an der Basler Spitalstrasse eröffnen wird. Dort soll dann laut Vorankündigung mit rund 75 Werken von 45 Künstlerinnen und Künstlern aus dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart die „Vielfalt der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Natur“ präsentiert werden.

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