Basel Ein Hilferuf der Natur hallt durch die Region

Die Oberbadische
Der Baumbestand beider Basel hat im Jahr 2018 sehr gelitten. Foto: Kristoff Meller

Revierförster beider Basel haben die Schäden durch den Trockensommer 2018 beziffert.

Basel/Liestal - Der Sommer im Jahr 2018 war sehr trocken und phasenweise heiß. Im vergangenen Jahr konnten erste Bäume mit braunem, dürrem Blattwerk festgestellt werden. Deren Zahl stieg bis in den Spätsommer deutlich an, steht in einer Mitteilung des Amtes für Wald beider Basel.

Nun konnte ausgewertet werden, wie groß das Schadenausmaß ist und wie viele Bäume dem extremen Sommer 2018 tatsächlich zum Opfer fielen. Dem Amt für Wald beider Basel liegen die Zahlen aus einer Umfrage bei Betriebsleitern und Revierförstern vor.

Streu- und Flächenschäden

Auf mehr als 20 Prozent der Waldfläche gibt es Streuschäden. Das heißt, es sind nur einzelne Bäume eines Waldstückes betroffen. Zu finden sind diese Schäden in den Gemeinden rund um Basel, im unteren Laufental sowie in Teilen der Frenkentäler.

Großflächige Schäden wurden rund um Pratteln-Muttenz inklusive Hard, im Gebiet Angenstein und im Raum Bubendorf festgestellt. Diese haben Einfluss auf die zukünftige Waldentwicklung, und es ist im Einzelfall zu prüfen, ob und welche Maßnahmen notwendig sind, heißt es weiter.

Viele Baumarten betroffen

Abgestorben sind vor allem ältere Bäume fast aller Baumarten. Am stärksten betroffen ist an allen Standorten die Buche. Bei den anderen Laubbaumarten fallen die Schäden bei der Eiche, weiterhin bei Eschen und beim Ahorn an. Bei den Nadelbäumen sind auch jüngere Bäume betroffen. Hier hat die Tanne am meisten gelitten.

Risiken bei Waldbesuchen

Wegen abbrechender Äste und umfallender Bäume wurden und werden noch in einigen Gemeinden Wälder oder Waldteile gesperrt. Dieser Sperrung liegt immer eine gemeinsame Beurteilung durch Forstdienst und Gemeinden zu Grunde.

Diese Gefahr wird länger anhalten, weil die Forstbetriebe nur über beschränkte Ressourcen verfügen, und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen derzeit laut Mitteilung nicht überall gleichzeitig vorgenommen werden können. Das Amt für Wald beider Basel empfiehlt Besuchern gesperrte Gebiete konsequent zu meiden, temporäre Schließungen zu respektieren und bei Waldbesuchen generell Vorsicht walten zu lassen.

Wiederherstellung

Eine rasche Entspannung der Situation ist auch wegen der aktuellen Wetterlage nicht in Sicht. Prioritär werden Arbeiten zur Beseitigung der Gefahrenherde in der Nähe von Infrastrukturanlagen und Erholungseinrichtungen behandelt. Sekundär, aber nicht weniger wichtig ist die Frage der Waldzukunft und der Sicherstellung der Waldleistungen zu beantworten, und welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Man solle die Chance nutzen, den Wald fit für die Zukunft zu machen, betont das Waldamt.

Dazu will es für die heimischen Wälder beider Basel eine Arbeitsgruppe einsetzen, deren vorrangige Aufgabe es ist, die Behörde bei der Erarbeitung des Wiederherstellungsprogramms zu unterstützen, geht weiter aus der Mitteilung hervor.

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