Basel Ein langsamer und schwieriger Start

Die Oberbadische
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Coronavirus I: Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger: Basel hat die erste Infektionswelle überstanden

Für die Schweiz heißt es, ab Montag schrittweise in eine neue Normalität zu starten. Dann sollen die Corona-Maßnahmen gelockert werden. Wie der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger in einer Online-Pressekonferenz erklärte, neige sich die akute Pandemiephase ihrem Ende zu.

Von Michael Werndorff

Basel. „Das Basler Gesundheitssystem hat sich bewährt, drastische Bilder von andernorts sind uns erspart geblieben“, kommentierte Engelberger die erste Infektionswelle. Mit einer zweiten sei leider zu rechnen, auf die es sich einzustellen gelte.

Mit Blick auf die ersten Lockerungen ab Montag, die Einschränkungen für Friseurgeschäfte, Baumärkte, Gartencenter und Krankenhäuser aufheben, appellierte der Gesundheitsdirektor an die Kantonsbewohner, Hygieneregeln und Abstandsgebote weiterhin einzuhalten.

Engelberger warnte davor, dass die Erwartungen an die Lockerung vielleicht zu groß seien. Denn: „Niemand hat Erfahrung mit dieser komplett neuartigen Situation – weder die Laien noch die Experten.“ Das sei kein Routineprozess, der jetzt beginne, sondern ein langsames Herantasten an eine neue Normalität. Und weiter: „Wir müssen davon ausgehen, dass das Coronavirus unser Leben weiterhin stark prägen wird.“

Neue Phase

Mit dem 27. April beginne ein langsamer und schwieriger Start in eine neue Phase, in der die Lockerungen vom Kanton koordiniert vorgenommen würden. Weiterhin stünde das sogenannte Containment im Fokus, also die Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Virus und die Nachverfolgung von Infektionsketten.

Quarantänebegleitung

Im Stadtkanton würden alle Infizierten von den Medizinischen Diensten betreut und regelmäßig kontaktiert, Risikopatienten sogar täglich.

Das Gesundheitsdepartement sei laut Engelberger bereit für einen Ausbau der Isolations- und Quarantänebegleitung sowie des sogenannten Contact Tracings. Es baut zu diesem Zweck gemeinsam mit Partnern eine neue IT-Plattform auf, die in den kommenden zwei Wochen einsatzbereit und der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.

Schutzkonzepte

Laut Engelberger seien bereits Empfehlungen für Schutzkonzepte abgegeben worden, die nun national von den jeweiligen Branchen erarbeitet werden müssten. Der Kanton stelle nun seine Empfehlungen auch jenen Unternehmen zur Verfügung, die keine Vorschriften von Wirtschaftsbranchen erhalten.

Wie auf Nachfrage zu erfahren war, würden Betriebe, die am Montag wieder öffnen dürfen, stichprobenartig auf die Einhaltung der Schutzkonzepte kontrolliert. Laut Kantonsarzt Thomas Steffen könnten bei Verstößen Bußen in Höhe von mehreren tausend Franken verhängt werden.

Schutzmasken

Was Schutzmasken angeht, halte man sich an die Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit, sagte Engelberger. „Die Gesundheitseinrichtungen haben Priorität, ebenso Branchen, die zu den Maskenempfehlungen greifen.“ Der Kanton Basel-Stadt halte sich bereit, das Gesundheitswesen mit Schutzmasken zu versorgen. Engelberger setzt derweil darauf, dass der Bund die Bevölkerung mit Masken versorgt.

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