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Basel Einsatz für schützenswerte Arten

Michael Werndorff
Das Kleinbasler Rheinufer auf Höhe Kraftwerk Birsfelden ist eines der ersten Naturschutzgebiete der Schweiz. Foto: Yvonne Reisner

Die Rheinböschung auf der Kleinbasler Seite Höhe Kraftwerk Birsfelden wird als artenreicher Lebensraum aufgewertet.

Es ist eines der ersten Naturschutzgebiete der Schweiz: Die Rede ist vom Kleinbasler Rheinufer auf Höhe des Birsfelder Kraftwerks. Die Böschung stellt eine wichtige Vernetzungsachse für Arten trockenwarmer Lebensräume entlang des Rheins und über die Landesgrenze hinaus zum Grenzacher Hornfelsen dar.

Der steile Ufersaum muss regelmäßig ausgelichtet werden, damit der Lebensraum für Flora und Fauna bestehen bleibt, wie das Basler Bau- und Verkehrsdepartement am Montag mitteilte. Die vorgesehene Fällung umfasst 38 Bäume – überwiegend Spitzahorne. Dabei soll ein Helikopter zum Einsatz kommen. Einzelne ältere Bäume würden als Waldstruktur aber stehenbleiben. Ziel der Auslichtung sei die Förderung der standortgerechten Strauch- und Krautschicht, deren Gedeihen im völlig zugewachsenen Böschungsabschnitt erschwert gewesen sei, wie das Amt erklärte. Zudem müsse nach der Erweiterung des Rheinbads Breite am Großbasler Rheinufer der kantonalen und nationalen Natur- und Landschaftsschutzgesetzgebung zufolge ökologischer Ersatz geschaffen werden. Das Kleinbasler Ufer weise ähnliche Strukturen auf wie auf Großbasler Seite.

Dem übergeordnet ist Basels Strategie zur Stärkung der Biodiversität zu sehen, die der Kanton im Sommer der Öffentlichkeit vorstellte. Das befestigte Rheinufer am Rheinbad Breite bietet einen wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna, weiß Yvonne Reisner, Leiterin des Fachbereichs „Natur, Landschaft und Bäume“ der Basler Stadtgärtnerei. Und diesen gelte es zu schützen und pflegen, denn: „Gut die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Arten sind bedroht.“

In der Schweiz bangt man um die Biodiversität, weshalb die Politik schon 2017 mit dem „Aktionsplan Strategie Biodiversität Schweiz“ reagiert hat und den Kantonen signalisiert, sie bei der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen zu unterstützen.

Im Plan von 2017 werde ein zunehmend schneller werdender Schwund an Pflanzen- und Tierarten sowie ein Verarmen der Lebensraumvielfalt in der Schweiz festgestellt. Auch in der Stadt am Rheinknie macht sich der Trend laut Reisner bemerkbar. Daher gelte es gegenzusteuern: „Der kantonale Aktionsplan will schützen, aufwerten, fördern, kontrollieren, aufklären und sensibilisieren“, fasst die Expertin das interdisziplinäre Maßnahmenpaket zusammen. Vor allem in einem städtischen Rahmen sei die Zusammenarbeit verschiedener Akteure ausschlaggebend. „Die Natur macht keinen Halt vor einer Grenze“, verwies sie bei der Vorstellung der Strategie, die auch einen Maßnahmenkatalog enthält, auf den Austausch mit Weil am Rhein und Lörrach.

Eine große Rolle für die Förderung der Biodiversität spiele nämlich der grenzüberschreitende Biotopverbund. „Damit Arten sich fortpflanzen und überleben, muss ein Austausch unter den einzelnen Biotopen stattfinden. Das sei in einer Stadt allerdings schwierig; umso mehr sei die Zusammenarbeit vieler Akteure und Gemeinden notwendig.

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