Basel Einst vergraben und vergessen

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Die Münzen wurden alle in der Regierungszeit Constantins des Grossen geprägt. Foto: Archäologie Baselland

Archäologie: Rindsleder in spätrömischem Münzfund gibt Rätsel auf

Bubendorf (sda). Ein Topf mit 1290 Münzen aus spätrömischer Zeit ist vergangenen Herbst in Bubendorf entdeckt worden. Laboruntersuchungen haben nun ein Stück Rindsleder entdeckt, dessen damalige Funktion unklar ist.

Der Münzfund wurde mittels Computertomografie an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in Dübendorf untersucht, wie die Archäologie Baselland jetzt mitteilte. Im Labor entdeckte man ein Stück Rindsleder, das die Münzen in zwei Teile trennte.

Über die Bedeutung dieser Trennung könne man nur spekulieren, heißt es in der Mitteilung: „Mit Sicherheit sagen lässt sich derzeit nur, dass die Münzen in kurzer Zeit zusammengetragen und der Topf auf einmal befüllt wurde.“

Diesen Münztopf hat ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Archäologie Baselland in einem Waldstück unweit des Schlosses Wildenstein mit seinem Metalldetektor entdeckt. Der Geldwert habe damals „rund zwei Monatsverdiensten eines damaligen Soldaten“ entsprochen, steht in der Mitteilung.

Das Kleingeld, bestehend aus 1290 Münzen, wurde in der Regierungszeit Kaiser Constantins des Großen (306 bis 337 nach Christus) geprägt. Damals war es üblich, dass Menschen ihre Wertsachen vergruben, wenn Gefahr drohte. Was den Archäologen ein Rätsel aufgibt, ist die Tatsache, dass in jener Zeit politische Stabilität herrschte und somit gar kein Anlass bestand, Geld zu verstecken. Rätselhaft bleibt auch der Grund, weshalb vergessen wurde, den Münzschatz wieder auszugraben.

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