Basel Ende eines Müllskandals

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Sondermüllverbrennung in Basel Foto: Juri Weiss

Auf dem Gelände der Sondermülldeponie in Kölliken AG, soll ein Naturparadies entstehen.

Darauf haben sich die Standortgemeinde, die Organisation Pro Natura und die Deponiebetreiber geeinigt.

Naturoase soll entstehen

Geplant sei ein nationales Vorzeigeprojekt für ein Miteinander von Natur und Landwirtschaft, teilten die drei Partner am Freitag an einer Medienkonferenz in Kölliken mit. Es entstehe eine wunderbare Naturoase, sagte Mario Schegner, Gemeindepräsident von Kölliken. Angedacht ist ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung.

Auf der Landwirtschaftsfläche sei eine ökologische Nutzung vorgesehen. Dazu gehöre auch ein Bio-Ackerbau. Tümpel und Teiche, ein Hochstamm-Obstgarten sowie Hecken und Trockenmauern sollten die geplante Naturoase bereichern.

Die Standortgemeinde und Pro Natura kauften dem Betriebskonsortium Sondermülldeponie Kölliken (SMDK), dem vor allem die Kantone Aarau und Zürich angehören, das Areal zu einem nicht genannten Preis ab.

Schlusspunkt nach Skandal

Das Naturprojekt setzt einen Schlusspunkt hinter ein unrühmliches Umweltkapitel. Nach der Schließung der ersten Sondermülldeponie der Schweiz im Jahr 1985 wurden seit Herbst 2007 mehr als 600 000 Tonnen Material zurückgebaut. Es handelte sich um die größte und teuerste Altlastensanierung in der Schweiz. Die rund eine Milliarde Franken teure Sanierungs- und Rückbauarbeiten mussten vor allem die Steuerzahler der Kantone Aargau und Zürich finanzieren.

Teuerste Altlastsanierung

Mitte des Jahres 2015 hieß es: Die Grube in der Nähe der Autobahn A1 sei leer geräumt. Sie wurde wieder aufgefüllt.

Der Sondermüll aus der Deponie war unter erhöhten Sicherheitsbedingungen abgebaut worden. In drei Hallen über dem Gelände der Deponie herrschte Unterdruck und die Abluft wurde permanent überwacht. In einem Labor wurde der Giftmüll und der Inhalt der Fässer analysiert. Auf der Deponie arbeiteten zeitweise mehr als 50 Personen.

Nach Bürgerprotesten und massiven Umweltproblemen hatte der Gemeinderat Kölliken die Deponie 1985 gegen den Willen der Aargauer Kantonsbehörden geschlossen.

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