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Basel Endress+Hauser übertrifft eigene Erwartungen

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Bilanzpressekonferenz: Firmengruppe mit neuen Bestmarken / Ausbildung wird nochmals verstärkt

Reinach (ov) - Endress+Hauser hat im Geschäftsjahr 2021 die eigenen Erwartungen übertroffen. Der Spezialist für Mess- und Automatisierungstechnik erreichte bei Auftragseingang, Umsatz, Gewinn und Beschäftigung neue Bestmarken.

2,6 Millionen Messgeräte lieferte Endress+Hauser 2021 aus. „Unsere Kunden haben uns in hohem Maße vertraut“, sagte CEO Matthias Altendorf am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz in Basel. Trotz angespannter Beschaffungsmärkte und Logistikketten stellte das Unternehmen weltweit die Materialverfügbarkeit sicher und lieferte mit hoher Termintreue aus.

Die globalen Aktivitäten

So konnte Endress+Hauser 2021 nicht nur an die Vor-Corona-Zeit anknüpfen, sondern wichtige Kennzahlen verbessern. Der Nettoumsatz stieg um 11,7 Prozent auf 2,879 Milliarden Euro. In Asien und Amerika entwickelten sich die Verkäufe dynamisch, in Europa solide.

Afrika lag im Plus, nur im Nahen Osten ging das stark von Öl und Gas abhängige Geschäft zurück. China vergrößerte seinen Vorsprung als umsatzstärkster Absatzmarkt vor den USA und Deutschland.

Die Mitarbeiter

Ende 2021 arbeiteten weltweit 15 117 Menschen für das Familienunternehmen, 663 mehr als vor Jahresfrist. Vor allem in der Produktion wurden neue Stellen geschaffen. Endress+Hauser will das Engagement in der Ausbildung nochmals verstärken.

Von den über 70 Produktinnovationen des vergangenen Jahres stehen viele in Verbindung mit dem Thema Digitalisierung. 213 Millionen Euro, rund 7,4 Prozent des Umsatzes, wandte Endress+Hauser für Forschung und Entwicklung auf, 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Produktion in Maulburg

Endress+Hauser stemmte 2021 Investitionen von insgesamt 192,8 Millionen Euro (6,4 Prozent weniger als im Vorjahr), 20 Millionen Euro entfallen auf den Standort in Maulburg.

In diesen wird die Unternehmensgruppe auch weiterhin intensiv investieren. Die größten neuen Vorhaben betreffen die Produktion in Maulburg sowie ein Werk im chinesischen Suzhou. In Maulburg ist die Belegschaft 2021 auf 1911 Mitarbeiter angewachsen.

Die Finanzen

Zwar stiegen die Ausgaben für Material, Logistik und Personal, doch blieben die Kosten für Geschäftsreisen, Kundenbetreuung und Messeauftritte aufgrund der Coronavirus-Pandemie unter dem Niveau früherer Jahre, erläuterte Finanzchef Luc Schultheiss. Dadurch wuchs der betriebliche Aufwand insgesamt unterdurchschnittlich; das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 28,8 Prozent auf 434 Millionen Euro.

Auch weil die Finanzanlagen im vergangenen Jahr eine gute Rendite erwirtschafteten, verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) um 37,4 Prozent auf 463,8 Millionen Euro. Die Umsatzrendite kletterte um drei Zähler auf 16,1 Prozent. Aufgrund einer niedrigeren Steuerrate wuchs das Ergebnis nach Steuern um 40 Prozent auf 356,8 Millionen Euro.

Die Eigenkapitalquote erreichte 79,1 Prozent. Das Familienunternehmen ist praktisch frei von Bankschulden, so Endress+Hauser in seiner Medienmitteilung zur Bilanzpressekonferenz.

Der Krieg

Endress+Hauser startete mit einem rekordhohen Auftragsbestand ins laufende Jahr. Die Firmengruppe hatte 2022 mit Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich gerechnet.

Doch jetzt ist ungewiss, ob dieses Ziel erreichbar ist. Russlands Angriff auf die Ukraine habe alles verändert, so Altendorf. Er bringe Leid über Millionen Menschen und treffe viele Gesellschaften zu einer Zeit, da die Pandemie noch lange nicht überwunden sei.

Endress+Hauser stoppte mit Beginn der Invasion alle Lieferungen nach Russland. Unternehmen, die die Zivilgesellschaft versorgen und nicht unter die Sanktionen fallen – etwa in der Lebensmittelindustrie, den Life Sciences oder der Wasser- und Abwasser-Branche – will die Firmengruppe weiter beliefern.

Der Zusammenhalt

„Wichtig ist nicht, ob wir unter allen Umständen unsere finanziellen Ziele erreichen – sondern dass wir in dieser Situation unsere Kunden weiterhin bestmöglich unterstützen“, bekräftigte Verwaltungsratspräsident Klaus Endress: „Wir werden im Unternehmen zusammenhalten und für unsere Mitarbeiter da sein. Gemeinsam werden wir gut durch diese herausfordernde Zeit kommen und weiter ein verlässlicher Partner für unsere Kunden sein.“

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