Das Besichtigungsangebot stieß auf großes Interesse: Der Basler Franz Möller, der beruflich im Energiesektor tätig ist, hat die Chance genutzt, um einmal hinter die Kulissen des Bauwerks zu blicken, das er bisher nur von außen kannte. „Wasserkraft ist schließlich die klassischste Form der regenerativen Energiegewinnung.“ Es sei interessant zu erfahren, wie auch noch bei Niedrigwasser Reserven vorhanden sein müssen, um zuverlässig Strom produzieren zu können, kommentierte er die ausgeklügelte Wasserführung.
Damit das Kraftwerk funktioniert, wird der Rhein flussaufwärts angestaut. „Der Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser ist entscheidend. „In Birsfelden beträgt er – je nach Wasserstand – zwischen 3,90 und 9,30 Meter“, erläutert Kraftwerksangestellter Jürgen Rössler. Im Vergleich zu Kraftwerken in den Bergen sei das sehr gering. Deshalb handele es sich hier um ein sogenanntes Niederdruck-Laufkraftwerk. „Kompensiert wird die geringe Fallhöhe des Wassers auf die Turbine durch eine enorme Wassermenge.“
Der Kraftwerksbau brachte eine grundlegende Veränderung der einstigen Flusslandschaft mit sich. Ziel war es, das Bauwerk harmonisch einzufügen – erreicht wurde das unter anderem durch eine filigrane Bauweise und grüne Farbgebung –, gleichzeitig sollte der damals noch landwirtschaftlich genutzte Boden in ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung der wachsenden Agglomeration verwandelt werden. So wurde die durch Aufstauung und Schleusenbau entstandene Kraftwerksinsel vom damaligen Stadtgärtner Arioli als „Insel der Erholung“ konzipiert und gestaltet.
Umfangreiche Ausbaggerungen vom Kraftwerk bis zur Pfalz sorgten nicht nur für eine Erhöhung der Energieproduktion durch ein größeres Gefälle, sondern brachten auch eine Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse mit sich, wie die Besucher erfuhren.
Infos zu Führungen erhalten Interessierte unter www.kw-birsfelden.ch.