Basel Engelberger ist für schrittweise Öffnung

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Pandemie: Wichtige Lockerungen werden schon für diese Woche erwartet

Basel/Bern (sda). Der Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz, Lukas Engelberger, erwartet „einen ersten wichtigen Schritt“ bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen bereits in dieser Woche. „Der zweite wird gegebenenfalls einige Wochen später folgen.“

Engelberger befürwortet eine schrittweise Öffnung. „Aus sozialer oder psychologischer Sicht ist diese Lösung besser“, sagte er in einem Interview, das am Freitag von den französischsprachigen Zeitungen der Mediengruppe Tamedia verbreitet wurde. Wenn alles auf einmal geöffnet werde, entstehe der Eindruck, die Pandemie sei vorbei.

Ein Dritte der Tests positiv

Doch derzeit sei ein Drittel der Tests in der Schweiz positiv und täglich würden etwa 15 Todesfälle registriert, sagt der Basler Gesundheitsminister. „Wir müssen verhindern, dass die Zahlen wieder ansteigen“. Mit etwas Vorsicht könne man die Auswirkungen der Erleichterungen beobachten und „wenn nötig reagieren“.

Sämtliche Zentralschweizer Kantonsregierungen hatten den Bundesrat Anfang der vergangenen Woche aufgefordert, die Coronamaßnahmen in einem Schritt am 17. Februar aufzuheben. Am Mittwoch hat sich auch der Luzerner Regierungsrat für diese Variante der Konsultation des Bundesrats ausgesprochen. Die meisten anderen Kantone sind vorsichtiger.

Bei der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Krankenhäusern sind die Kantone gespalten. „Ich stelle fest, dass die Kantone, die die schnellste Variante bevorzugen, trotzdem dafür plädieren, die Maske in bestimmten Fällen beizubehalten, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Krankenhäusern“, bemerkt Engelberger.

Epidemie muss weiter überwacht werden

„Der Tag, an dem man die Maske überall ablegen kann, ist dann wirklich ein Zeichen, dass das Coronavirus hinter uns liegt“, sagt er. Für die Überwachung der Epidemie müsse jedoch ein stärkeres Überwachungssystem als das Sentinella-System für die Grippe eingesetzt werden.

„Die Meldepflicht und die Isolation müssen bestehen bleiben“, sagt er. Auch eine Teststrategie müsse beibehalten werden, „um den Überblick über das zu behalten, was passiert, und reagieren zu können, wenn neue Varianten auftauchen.“

Das in der Schweiz praktizierte Sentinella-Meldesystem dient der Überwachung übertragbarer akuter Erkrankungen und der Forschung in der Hausarztmedizin. Seit Beginn im Jahr 1986 nehmen 150 bis 250 Allgemeinpraktiker, Internisten und Pädiater mit allgemeinmedizinisch orientierter Praxis am System teil, das eine freiwillige Meldetätigkeit umfasst.

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