Exklusive Aussicht
Die Aussicht vom Fernsehturm ist bei klarer Sicht atemberaubend – und exklusiv. Denn der Turm ist nur nach vorheriger Anmeldung für Besichtigungen geöffnet. Zwar sah die ursprüngliche Planung zwei Restaurants und eine Aussichtsplattform vor, der Bauherr entschied sich dann allerdings bewusst dagegen. Man kam zu dem Schluss, dass eine zusätzliche Belastung durch eine Publikumsattraktion wie Aussichtsterrasse oder Restaurant dem Sinn und Zweck einer Erholungslandschaft widerspreche.
Autos sollen möglichst ferngehalten und Menschenansammlungen vermieden werden. Für den Bau des Turms wurden 50 Millionen Franken ausgegeben. Dort wo der Betonpfeiler endet, beginnt die 100 Meter hohe Antenne. Zwischen beiden ist der Turmkorb eingerichtet, der Sende- und Empfangseinrichtungen beherbergt. Der Korb kann über zwei Lifte oder das Treppenhaus erreicht werden.
Unter dem Korb sind zwei Wassertanks montiert. Sie nehmen je 100 Kubikmeter Trinkwasser zur Versorgung von St. Chrischona auf. Würde man sie leeren, dann neigte sich der Turm leicht nach Süden, da man das permanente Wassergewicht im Reservoir beim Bau mit einkalkulierte.
Auf dem Höhenzug bei Bettingen wurde bereits 1954 für Basel das „Fernsehzeitalter“ eingeläutet. Der damals aus einfachen Gerüststangen gefertigte Sendemast war 30 Meter hoch. Wachsendes Bedürfnis an Kommunikation und neue Technologien erforderten wenig später eine größere und leistungsfähigere Sendestation.
1963 wurde ein neuer, 136 Meter hoher Antennenträger errichtet, der 1984 durch den heutigen Sendeturm ersetzt wurde. Der weithin sichtbare Turm mit markanter Dreibeinkonstruktion und einem Schaft mit polygonalem Grundriss wurde von 1980 bis 1983 gebaut und gilt seither als höchstes freistehendes Bauwerk der Schweiz.