^ Basel: Erneuerer der Bildhauerei - Basel - Verlagshaus Jaumann

Basel Erneuerer der Bildhauerei

Die Oberbadische
Auguste Rodin, „Der Denker“ 1880/1896, MAH Musée d’Art et d’histoire, Ville de Genève Foto: Flora Bevilacqua

Ausstellung: Fondation Beyeler mit Werken von Rodin und Arp

Riehen - Erstmals in einer Museumsausstellung trifft im Dialog zwischen Auguste Rodin und Hans Arp das bahnbrechende Schaffen des großen Erneuerers der Bildhauerei des späten 19. Jahrhunderts auf das einflussreiche Werk eines Protagonisten der abstrakten Skulptur des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung in der Fondation Beyeler ist vom 13. Dezember bis 16. Mai zu sehen.

Beide Künstler zeichnet eine einzigartige künstlerische Innovationskraft und Experimentierfreude aus. Sie schufen Werke, die ihre Zeit stark geprägt haben und bis heute aktuell geblieben sind, schreibt das Museum. Als skulpturale Meilensteine veranschaulichen die Schöpfungen Rodins und Arps auf eindrückliche und exemplarische Weise grundlegende Aspekte in der Entwicklung der modernen Bildhauerei. So führte Rodin umwälzende Ideen und neue künstlerische Möglichkeiten in die Skulptur ein, die von Arp später aufgegriffen und in seinen biomorphen Formen auf neuartige Weise weiterentwickelt und neu interpretiert oder aber kontrastiert wurden, heißt es in einer Mitteilung.

„Obgleich bis heute nicht gesichert ist, dass sich Rodin und Arp jemals tatsächlich persönlich kennengelernt haben, weisen ihre Werke zahlreiche künstlerische Verwandtschaften und Bezugspunkte, aber auch Differenzen auf, welche die Gegenüberstellung ihrer unverkennbaren Schöpfungen zu einer besonders aufschlussreichen visuellen Erfahrung machen.“

Den Ausgangspunkt der Ausstellung bilden Arps 1938 entstandene Skulptur Automatische Skulptur (Rodin gewidmet) und sein Gedicht Rodin von 1952 – ausdrückliche Huldigungen an das große Vorbild, die Arps weites Spektrum zwischen Bildhauerei und Dichtung vor Augen führen. Neben diesen expliziten Bezugnahmen eröffnen sich im künstlerischen Dialog zwischen Rodin und Arp aber auch zahlreiche weitere Verbindungen und Referenzen, in welchen die Beschäftigung mit vergleichbaren künstlerischen Fragen Gestalt erlangt. So werden inhaltliche und konzeptuelle Zusammenhänge sichtbar, die in der Auseinandersetzung mit existenziellen Themen wie Schöpfung, Wachstum, Verwandlung und Verfall wurzeln. Dies mündete in Darstellungen menschlicher, tierischer oder pflanzlicher Körper, die auf neuartige Weise miteinander verschmelzen.

Beide Künstler interessierten sich für die Idee des Lebendigen als philosophisches Grundthema. Rodins und Arps bewegte und bewegende skulpturale Körper faszinieren so auch durch ein Zusammenspiel von sinnlich-fließenden, makellosen Volumen und versehrten, bruchstückhaften Oberflächen und Formen, die im Torso ihr Ideal finden.

Mit rund 110 Werken aus internationalen Museen und Privatsammlungen ist dies eine der bislang umfangreichsten Skulpturenausstellungen der Fondation Beyeler. Es werden darüber hinaus auch Reliefs von Arp sowie Zeichnungen und Collagen beider Künstler zu sehen sein. Die Ausstellung versammelt ikonische Werke, so etwa Rodins „Der Denker“ und „Der Kuss“ sowie Arps „Ptolemäus und Torso“. Zugleich lassen aber auch weniger bekannte Arbeiten deren künstlerische Beziehungen umso anschaulicher werden.

Bezug nehmend auf die Ausstellung wird die berühmte Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker eine neue Tanzperformance zeigen, die zwischen dem 29. Januar und 14. Februar 2021 erstmals in der Fondation Beyeler zu sehen sein wird.   ab 13. Dezember

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