Studie: Keine Zweiklassenmedizin am Basler Uniklinikum.
Basel - Am Universitätsspital Basel (USB) erhalten allgemein, halbprivat und privatversicherte Patienten eine gleich gute medizinische Behandlung. Eine soeben veröffentlichte Studie hat erstmals in der Schweiz den Zusammenhang zwischen der Versicherungsklasse und dem Risiko für Wundinfektionen anhand verschiedenster chirurgischer Eingriffe untersucht, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums.
Dort erworbene Infektionen seien auch in der Schweiz keine Seltenheit. Mehr als ein Viertel dieser „nosokomial“ genannten Ansteckungen treten nach Operationen auf. Schätzungen zufolge erleiden bis zu 20 Prozent der Patienten nach operativen Eingriffen eine Wundinfektion, heißt es weiter. Je niedriger die Raten an postoperativen Wundinfektionen, desto besser die Behandlungsqualität.
Das USB weist gemäß Ergebnissen aus dem Jahr 2018 bei mehreren untersuchten Operationstypen eine schweizweit unterdurchschnittliche Infektionsrate auf. Ein Forschungsteam der klinischen Hygiene unter Leitung von Andreas Widmer und Jan Roth konnte nun nachweisen, dass kein Unterschied bei der Infektionsrate zwischen allgemein, halbprivat und privat versicherten Patienten am Universitätsspital Basel besteht.
Die in der Fachzeitschrift für Klinikepidemiologie veröffentlichte Studie basiert auf Überwachungsdaten von Swissnoso, dem nationalen Zentrum für Infektionsprävention. Roth und Brian Duggan sind Erstautoren dieser Studie, in der die Daten von 5381 Patienten ausgewertet wurden. Das Ergebnis steht im Kontrast zu US-amerikanischen Erhebungen, die für einzelne Eingriffe einen Zusammenhang zwischen Versicherungsstatus und Infektionsrisiko zeigten. Der Bedarf, die medizinische Qualität von Kliniken einschätzen und vergleichen zu können, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, geht aus der Mitteilung des USB weiter hervor.
