Basel EVP gelingt Sensation

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Der Landrat wird grüner und liberaler. Foto: Kanton BL/Kanton BL

Kleinstpartei hält erstmals in ihrer 104-jährigen Geschichte Einzug in eine Kantonsregierung. Jordan: „Wir haben das Unmögliche möglich gemacht.“

Die SVP ist im Baselbiet nun in der Oppositionsrolle. Sie hat am Sonntag ihren Sitz im Regierungsrat an die EVP verloren. Thomi Jourdan (EVP) setzte sich bei den Wahlen am Sonntag gegen Sandra Sollberger (SVP) durch. Im Landrat ist die SVP jedoch neu die stärkste Kraft auf Kosten der SP.

Zunächst SVP vorne

Bei den Regierungsratswahlen hatte zunächst die SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger die Nase vorn. Bei der Auszählung der kleineren Gemeinden lag sie noch vor Jourdan. Mit den Resultaten aus Liestal – ausgerechnet dem Wohnort von Sollberger – kehrte sich der Trend um. In der Kantonshauptstadt lag die SVP-Kandidatin auf dem letzten Platz.

Mit der Auszählung der bevölkerungsreichen Gemeinden im unteren Baselbiet war die Sache besiegelt: Der 48-jährige Muttenzer Gemeinderat Jourdan holte laut Schlussresultat der Landeskanzlei 26 217 Stimmen und lag somit 1137 Stimmen vor seiner Kontrahentin. Damit gelingt der EVP eine Sensation: Die Kleinpartei hält in ihrer 104-jährigen Geschichte zum ersten Mal überhaupt Einzug in eine Kantonsregierung. Er sei überrascht und schlicht überwältigt, sagte Jourdan am Sonntag an der Medienorientierung der neu zusammengesetzten Baselbieter Regierung über seine Wahl. „Wir haben das Unmögliche möglich gemacht.“

SVP scheidet aus

Jourdan kandidierte bereits im Jahr 2013 bei einer Ersatzwahl für den Regierungsrat, unterlag damals mit einem Achtungserfolg aber dem derzeitigen Finanzdirektor Anton Lauber. Seinen erfolgreichen zweiten Versuch wagte Jourdan mit einer hohen Anzahl Wahlplakate im Kanton.

Die SVP hingegen konnte den Sitz des abtretenden Thomas Weber nicht verteidigen. Zum ersten Mal seit den Wahlen von 2011 scheidet die wählerstärkste Partei aus der Exekutive aus. Die vier Bisherigen Anton Lauber (Mitte), Isaac Reber (Grüne), Kathrin Schweizer (SP) und Monica Gschwind (FDP) verteidigten ihre Sitze in der Regierung. Anders als im Regierungsrat konnte sich die SVP bei den Landratswahlen behaupten.

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