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Basel Feuerwerk und Posaunenklänge

Denis Bozbag

Silvester: Basel feiert den Jahreswechsel am Rheinufer und auf dem Münsterplatz mit alter Tradition

Basel - Ein lautes Donnern ertönt kurz nach Mitternacht in der Basler Innenstadt. Sein Echo hallt gegen Häuserfassaden. Tausende Menschen haben sich am Rheinufer versammelt, um das traditionelle Neujahrsfeuerwerk zu bestaunen.

Pyrotechnisches Spektakel über dem Rhein

„2019 war für mich ein gutes Jahr“, meint Rahel, die mit ihren fünf Freunden einen der begehrten Aussichtsplätze an der Münsterpfalz ergattert hat. „Ich hoffe, das neue wird ebenso gut.“ Ihre Stimme wird übertönt von dem gewaltigen Krachen der Feuerwerkskörper, die den Nachthimmel mit Goldregen und rötlich-grünen Lichterspielen erstrahlen lassen. Die Blicke der Zuschauer bleiben für 16 Minuten, vom pyrotechnischen Spektakel völlig in den Bann gezogen, auf das helle Firmament über der Mittleren Rheinbrücke gerichtet.

Der Kanton Basel-Stadt hatte am 12. Dezember bekanntgegeben, dass das traditionelle Feuerwerk neuerdings um ein Drittel gekürzt wird (wir berichteten). Die Organisatoren wollten damit ein Zeichen für die Umwelt und gegen die Feinstaubbelastung setzen, hieß es in einer Medienmitteilung. Rahel und ihre Freunde sind deshalb nicht enttäuscht: „16 Minuten tun es auch“, sagt Tamara und ergänzt: „Obwohl ich die Böller schlimmer finde. Die sind richtig nervig und können Menschen verletzen.“

Besinnliches auf dem Münsterplatz

Wer es lieber etwas besinnlicher haben will, versammelt sich um 23.30 Uhr vor dem Hauptportal des Basler Münsters. Dort erklingt vom Balkon herab andächtige Instrumentalmusik, gespielt von zehn Mitgliedern des Stadtposaunenchors Basel.

Bis zum Stundenschlag ins neue Jahr geben sie Choralsätze von Friedrich Doles, Johann Adam Hiller und Arthur Eglin zum Besten, während sich der Münsterplatz mit Hunderten von Musikbegeisterten füllt: „Ich finde diese Tradition mit dem Bläserchor wirklich sehr schön“, gesteht eine ältere Frau und nimmt dankend den ausgeteilten Liedertext entgegen. Um 23.45 Uhr macht der Chor eine Pause, und die Glocken des Münsters läuten feierlich das Jahr 2019 aus. Kurz vor Mitternacht beginnen die Posaunen wieder zu spielen, und die Menge stimmt in die Melodie von „Lobet den Herren“ singend mit ein.

Fünf Minuten später öffnet sich die Eingangspforte zum Gotteshaus für den Kurzgottesdienst von Pfarrerin Caroline Schröder Field. Geduldig wartet diese auf der Kanzel, bis sich der Kreuzgang mit Gläubigen gefüllt hat.

Nachdem die Besucher die drei Strophen von „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, begleitet von schwerem Orgelspiel, gesungen haben, erteilt die Pfarrerin in einer Anspielung auf einen Film von Rainer Werner Fassbinder ihren ersten guten Vorsatz für das Jahr 2020. „Angst essen Seele auf, wir haben nur eine, deshalb achtet darauf.“

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